Beim Betreten der Sporthalle in Näfels wird schnell klar: hier wird Schiesssport für Zuschauerinnen und Zuschauer attraktiv gemacht. Die Arena bietet viel Platz für Mitgereiste; es wird Musik gespielt und die Resultate werden live übermittelt und kommentiert.
Diese Kommentare über den aktuellen Stand der Dinge machten Marion Fischer aus Nidwalden heute das Leben schwer. Nach einem starken Start mit zweimal 104.9 Punkten hörte sie die Durchsage, dass sie in Führung liegt. «In der zweiten Hälfte hatte ich einen hohen Puls. Ich musste den Wettkampf einfach irgendwie sauber zu Ende bringen», erklärte die Titelverteidigerin. Lediglich 0.2 Punkte Vorsprung blieben ihr auf die Silbermedaillengewinnerin Valentine Thürler. Den dritten Platz holte sich Maya Leicht mit 412.2 Ringen.
Weniger Training für mehr Knienderfolg?
Die geschossenen Resultate liessen sich durchaus sehen, obwohl die Kniendstellung in der Wintersaison wohl für die meisten Athletinnen und Athleten eher ein Nebenschauplatz ist. So auch für die beiden Besten bei den Frauen. Sowohl Marta Szabo auf dem zweiten Rang, als auch Siegerin Joëlle Baumgartner hatten gemäss eigenen Aussagen nur wenig Kniend trainiert vor dem heutigen Wettkampf. Die Siegerin in der Kategorie U21 liess Ähnliches verlauten.
Heisst das also, dass weniger Training besser ist? Mit Blick auf die vielen Trainingsstunden in der Stehendstellung der dreien relativiert sich die Aussage deutlich. Es entsteht der Eindruck, dass die besten Athletinnen heute ihre Erfahrung und ihre Fähigkeiten aus der Stehend-Disziplin erfolgreich in die Kniendstellung übernehmen konnten. Dass mit Silvia Guignard eine weitere sehr erfahrene Nationalkaderathletin auf dem Treppchen stand, bestätigt diesen Eindruck. (Christian Alther)
