«Das war nicht unser Tag», konstatierte der Aargauer Leistungssportchef Marcel Brunner. «Wir beklagten einiges Pech und traten nicht in Bestbesetzung an.»
Bei winterlichen Verhältnissen fielen die Resultate allgemein eher tief aus. Trotz klammem Finger am Abzug traf Sturmgewehrschütze Claude Chenaux im Liegendmatch am besten. Bei zeitweiligem Schneetreiben erzielte der 46-jährige Gansinger mit 60 Schüssen 563 Punkte. Dies reichte zum Sieg vor der Bruggerin Silvia Plaz, die für den Bündner Verband schoss. Der Mannschaftssieg ging klar an Graubünden vor den Berner Oberländer Matchschützen.
Doppelausfall nicht zu verkraften
Beim Zweistellungsmatch mit der Ordonnanzwaffe fielen die Gebrüder Hans und Walter Schumacher krankheitshalber kurzfristig aus. Damit fiel der Favorit auf den Teamsieg aus, und Winterthur setzte sich mit grossem Vorsprung durch. Den Einzelsieg sicherte sich Christof Carigiet vor den beiden Aargauern Stefan Mathis (Staufen) und Stephan Morgenthaler (Oberentfelden).
Unwiderstehlicher Christof Carigiet
Der Winterthurer Routinier Christof Carigiet schoss gleich drei 60-Schuss-Programme und setzte sich auch mit dem Standardgewehr zweistellig souverän durch. 582 Punkte waren angesichts der widrigen Verhältnisse ein starkes Resultat. Damit distanzierte er seine Teamkollegin Ramona Bearth um sechs Zähler. In der Mannschaftswertung gewann Winterthur I vor Winterthur II. Das ersatzgeschwächte Aargauer Team mit Beat Tanner, Willy Linder, Peter Brunner und Patrik Benz rettete Rang 3 vor den Bündnern und den Berner Oberländern.
Mit der freien Waffe entwickelte sich ein spannender Wettkampf um den Kategoriensieg. Dank eines starken Finish siegte der Bündner Barcli Venzin mit 585 Punkten. Obwohl der Teufenthaler Peter Haltiner nur vier Ringe weniger schoss, reichte dies «nur» zu Rang 4. «Das war noch keine Topleistung, aber die anderen hatten auch zu kämpfen», resümierte der 61-jährige Wynentaler. In der Mannschaftsrangliste eroberten die Bündner überlegen den Spitzenplatz. Der Aargau stellte hier kein Team.
«Auf Weckruf reagieren»
AGSV-Leistungssportchef Brunner sprach am Ende des ganztägigen Wettkampftages von einem «Weckruf, auf den wir reagieren müssen». Zufrieden zeigte er sich vor allem mit Claude Chenaux: «Er ist für den Aargau ein sicherer Wert und erfüllte wie auch Peter Haltiner unsere Erwartungen.» Marcel Brunner weiss aber, dass bei den AGSV-Schützen nach dem ersten Matchschiessen Handlungsbedarf besteht. Das Potential im Verband ist vorhanden, jetzt gilt es nach dem langen Corona-Dornröschenschlaf, sämtliche Kräfte zu reaktivieren. (Wolfgang Rytz)
Rangliste unter www.agsv.ch