Nach der letztjährigen Absage wegen COVID konnte dieser Final in diesem Jahr als 3G-Anlass erfreulicherweise wieder durchgeführt werden. Da es auch keine Terminkonflikte mit den Shooting Masters oder internationalen Wettkämpfen gab, konnten sogar die Nationalkader-Cracks Muriel Züger und Jan Lochbihler wieder einmal teilnehmen, ganz zur Freude der Organisatoren. Demensprechend wurde ein hohes Finalniveau erwartet und diese Erwartungen wurden auch erfüllt.
In der Qualifikation war Jan Lochbihler einmal mehr eine Klasse für sich. Mit Passen zwischen 104.2 bis 106.1 P. erreichte er erneut ein Resultat über der 630er-Marke. Mit seinen 631.1 P. distanzierte er die ersten Verfolger Christian Wismer (623.8 P.) und Fabien Broillet (623.4 P.) deutlich, obwohl diese doch auch ganz hochstehende Resultate erzielten. Erstmals in der Geschichte des Luzern Indoor-Cups reichten 620 Punkte nicht aus, um in den Final der besten acht einzuziehen. So musste Tobias Roth trotz sehr guten 620.6 P. nach der Qualifikation seine Schiessausrüstung wieder verstauen.
Die Namen der Finalisten waren aber keineswegs überraschend. Alle diese Schützinnen und Schützen hatte man im Vorfeld auf der Rechnung, dass es diese in den Final schaffen könnten oder sollten. Jan Lochbihler und Muriel Züger als Nationalmannschaftsschützen, Christian Wismer als Bronzemedaillengewinner der diesjährigen Schweizermeisterschaften, der sich sowieso in bestechender Form befindet, Daniel Grun und Fabien Broillet als ehemalige Medaillengewinner von Schweizermeisterschaften, Janine Frei als junge, aufstrebende Newcomerin sowie die beiden Altmeister Rolf Denzler und Toni Küchler.
Im Final setzte dann der Favorit Jan Lochbihler gleich den Massstab mit 53.0 P. in der ersten 5er-Serie und schoss sich sofort an die Spitze. Nur Janine Frei konnte mit 52.3 P. einigermassen Schritt halten. Nachdem sich Toni Küchler (8.), Rolf Denzler (7.) und überraschenderweise Muriel Züger (6.) aus dem Wettkampf verabschieden mussten, bestand die Balsthaler Doppelführung Lochbihler/Frei auch nach 16 Schüssen immer noch. Und dies zum Erstaunen der Zuschauer mit einem knappen Vorsprung von nur 0,6 P. Janine Frei zeigte während dem gesamten Final keine Schwächen und forderte den Weltrekordhalter Lochbihler mehr als ihm lieb war. So war es bis zum Schluss ein Duell auf Augenhöhe und an Spannung kaum zu überbieten: Gleichstand nach 17 Schüssen, alleinige Führung für Frei nach 18 Schüssen (0.5 P. Vorsprung), dann nach 19 und 20 Schüssen wieder Gleichstand der beiden. Auf Rang fünf und vier schieden in der Zwischenzeit Fabien Broillet und Christian Wismer aus dem Wettkampf aus. Daniel Grun, der nach gutem Start im 12. Schuss eine 8.8 zu verzeichnen hatte, fing sich schnell wieder auf und brachte den dritten Rang sicher ins Ziel. Das Duell um den Sieg entschied am Schluss dann doch noch der Favorit Jan Lochbihler für sich. Mit Schüssen von 10.6 10.7 10.6 und 10.4 distanzierte er die 22jährige Frei (10.4 10.1 10.8 10.0) um einen Punkt. Lochbihler stellte mit seinen Resultaten zwei neue Rekorde am Luzern Indoor-Cup auf. In der Qualifikation verbesserte er seine eigene Bestleistung aus dem Jahr 2016 von 625.8 auf 631.1 P. und am Final schlug er den Rekord von Ivo Weber (2018 / 250.5 P.) um 0.9 P.
Abgerundet wurde der Finalwettkampf in der Schützenstube mit den bewährten Spaghetti Bolognaise sowie guten Gesprächen unter gleichgesinnten Schützinnen und Schützen. Im Anschluss konnten die 30 Finalistinnen und Finalisten ihre Preise in Empfang nehmen. Wiederum durfte dem Siegertrio ein Couvert von 500.-, 300.- sowie 200.- übergeben werden. Jeder Finalist erhielt im Minimum 25 Franken in bar und auch die Ränge 31-40, 50, 60 und 70 wurden noch mit 20 Franken belohnt. Diese Auszahlungen stellen die durchführenden Vereine zur Verfügung. Ein spezieller Dank geht da aber auch an Robert Maurer, der immer einen Sondereffort leistet und zusätzliche Sponsoren generiert. Besten Dank auch an die Betreiber der Luzern-Indoor-Anlage sowie an alle Sponsoren.
Mit dem Luzern Indoor-Final geht die Wettkampfsaison G50m in die Winterpause. Die Organisatoren würden sich freuen, wenn auch im nächsten Jahr wieder ein so grosses Interesse an den sechs Qualifikations-Liegendmatches sowie am Luzern Indoor-Cup bestehen würde. Der Final ist auf den 19. November 2022 terminiert. (Marc-André Haefeli)