Federazione sportiva svizzera di tiro

Gold für die Frauen und das Mixed-Team, Bronze für die Männer

Ein Bild, an das man sich gewöhnen kann: die Schweizer Flagge in der Mitte.
(Bild: Alain Guignard)

Ein Bild, an das man sich gewöhnen kann: die Schweizer Flagge in der Mitte. (Bild: Alain Guignard)

Die Schweizer Schützen-Nationalmannschaft ist von Bologna weiter nach Tolmezzo gereist. Dort werden die 300m-Wettkämpfe ausgetragen. Bereits am ersten Tag in Tolmezzo gab es drei Medaillen: Silvia Guignard, Andrea Brühlmann und Marina Schnider siegten in der Teamwertung im Liegendmatch Gewehr 300m. Kurz zuvor hatten Gilles Dufaux, Sandro Greuter und Jan Lochbihler in derselben Disziplin Mannschaftsbronze gewonnen. Zum Abschluss des Tages gab es im Gewehr 300m Mixed-Wettkampf dank Silvia Guignard und Jan Lochbihler eine weitere goldene Auszeichnung.

Gewehr 300m liegend Frauen: Gold für das Schweizer Trio

Was für eine Leistung des Schweizer Trios Andrea Brühlmann (Egnach TG), Silvia Guignard (Zürich) und Marina Schnider (Ennetbürgen NW). Die drei Schweizerinnen zeigten im Liegendmatch Gewehr 300m durchwegs starke Leistungen und wurden dafür mit dem Team-Europameistertitel belohnt. In der ersten Ablösung schoss Andrea Brühlmann 595 Punkte und legte damit die Basis zum Triumph. Marina Schnider sorgte in der zweiten Ablösung ganz am Schluss nochmals für Spannung, als sie mit einem Neuner und insgesamt 593 Punkten den Wettkampf beendete. Doch Silvia Guignard behielt die Ruhe und traf in den letzten drei Schüssen dreimal souverän ins Zentrum. Damit rettete sie den einen Punkt Vorsprung, der nötig war, um das deutsche Team auf den zweiten Rang zu verdrängen. 1786 Punkte hatten die Schweizerinnen auf dem Konto, die Deutschen einen Ring weniger. Bei Punktgleichheit wären aber die Nachbarinnen aus dem Norden vorne gelegen, schossen sie mit 105 Mouchen immerhin 9 Innenzehner mehr als die Schweizerinnen. Auf Rang 3 reihte sich mit ebenfalls 1785 Punkten und 97 Mouchen das Team aus Schweden ein. Die weiteren Teams (Estland, Polen und Frankreich) konnten nie um die Medaillen mitreden.

Daniel Burger, Leiter Spitzensport SSV, war voll des Lobes angesichts des Erfolgs der Gewehrschützinnen. «Die Damen haben bereits im August am Europacup in Thun angedeutet, dass sie um den Titel mitreden können. Das haben sie nun umgesetzt, was mich natürlich riesig freut.» Der Blick auf die Einzelrangliste der Elimination zeigt zudem, dass auch in der Einzelwertung Medaillen möglich sind. Silvia Guignard belegte mit 598 Punkten den 2. Rang hinter Charlotte Jakobsen (DEN), die mit 599 Punkten den Europa- und den Weltrekord egalisiert hat. Andrea Brühlmann und Marina Schnider klassierten sich auf den Rängen 7 und 9. Damit sind sie selbstverständlich im Einzelwettkampf vom Dienstag, 24. September, ebenfalls mit dabei.

 

Gewehr 300m liegend Männer: Drei Mouchen entscheiden für die Schweiz

Nervenkitzel pur im Liegendwettkampf der Männer: In drei Ablösungen schossen die Gewehrschützen die Elimination Gewehr 300m liegend. Mittendrin die drei Schweizer Sandro Greuter (Heiligkreuz SG), Gilles Dufaux (Granges-Paccot FR) und Jan Lochbihler (Holderbank SO). Greuter schoss in der ersten Ablösung gute 596 Punkte. Dufaux legte 597 Zähler drauf. Damit lag die Schweiz nach zwei Drittel des Wettkampfs auf dem vierten Zwischenrang, punktgleich mit Ungarn und Polen. Vorne hatten sich die Schweden und die Finnen abgesetzt, die Slowenen lagen nur einen Zähler vor der Schweiz. Jan Lochbihler musste für die Schweiz die Kohlen aus dem Feuer holen. Und er tat dies dank seiner grossen Routine. Er schoss 598 Punkte und starke 41 Innenzehner. Das war nötig, um die aufkommenden Franzosen im Griff zu haben. Remi Moreno Flores schoss nämlich 600 Punkte, aber «nur» 38 Innenzehner. Diese drei Mouchen mehr von Lochbihler waren denn auch genau der Vorsprung, den die Schweiz am Ende hatte. Mit 1791 Punkten und 110 Innenzehnern sicherten sie sich Bronze. Frankreich musste mit Rang 4 vorliebnehmen. Ungefährdet waren ganz an der Spitze die Schweden, die mit 1796 Punkten den Europa- und den Weltrekord um zwei Punkte verbessern konnten. Wie der Franzose Moreno Flores schoss auch der Schwede Karl Olsson 600 Zähler. Beide haben damit den Weltrekord egalisiert. Silber ging an Ungarn, das dank den 599 Punkten von Weltklasse-Schütze Istvan Peni in der letzten Ablösung noch einen Sprung nach vorne machte und am Ende einen Punkt mehr auf dem Konto hatte als die Schweiz. Die Finnen hingegen fielen noch auf den 5. Rang zurück. «Das Niveau war einmal mehr ungemein hoch», sagt Daniel Burger, Leiter Spitzensport im SSV. «Von unseren drei Schützen war zwar niemand ganz top, aber die Ausgeglichenheit hat letztlich zur Medaille geführt.»

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es trotz der Bronzemedaille: Vom Schweizer Trio konnten sich nur Gilles Dufaux und Jan Lochbihler für den Einzelwettkampf der besten 18 Schützen vom Dienstag, 24. September qualifizieren. Sandro Greuter fiel knapp aus der Entscheidung und wird nur Zuschauer sein.

 

Gewehr 300m Mixed: Gold im Shoot-off

Der erste Wettkampftag in Tolmezzo war ein Tag der knappen Entscheidungen und definitiv nichts für schwache Nerven. Im Mixed-Wettkampf Gewehr 300m legten Silvia Guignard (Zürich) und Jan Lochbihler (Holderbank SO) nochmals eine Schippe drauf, was Nervenkitzel angeht. Das Duo musste im Final der besten Mixed Teams zweimal in einen Shoot-off und setzte sich zweimal durch. Bis Guignard und Lochbihler sich über Gold freuen durften, dauerte es allerdings einen Moment, da sich die Jury über den genauen Modus nicht einig war. Die Freude trübte das allerdings nicht. Das Schweizer Duo bewies einmal mehr Nervenstärke und setzte sich im Shoot-off gegen das schwedische Duo Elin Ahlin und Karl Olsson durch. Bronze ging an Norwegen (Jenny Vatne/Simon Claussen). Das zweite Schweizer Duo Marina Schnider/Gilles Dufaux schied im Halbfinal als sechstplatziertes Team aus.

 

Zentralfeuerpistole 25m: Schweizer bleiben ohne Medaille

Nicht ganz so erfolgreich wie die Gewehrschützen war das Schweizer Pistolen-Trio. Im Wettkampf mit der Zentralfeuerpistole 25m war Sandro Lötscher (Gelterkinden BL) der Beste. Mit 573 Punkten klassierte er sich auf dem 17. Rang. Auf Bronze fehlten zehn Zähler. Dylan Diethelm (Weinfelden TG) folgte mit 560 Punkten auf dem 35. Rang, nochmals vier Plätze dahinter reihte sich Steve Demierre (Auboranges FR) mit 559 Ringen ein. An der Spitze lieferten sich Ruslan Lunev (AZE) und Pavlo Korostylov (UKR) ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das der Aserbaidschaner mit 587 Punkten und 25 Innenzehnern für sich entschied. Korostylov hatte «nur» 22 Mouchen geschossen, weshalb er sich mit Silber begnügen musste. Bronze ging an den Deutschen Christian Reitz mit 583 Ringen. Gold gab es für Korostylov in der Teamwertung zusammen mit seinen Teamkollegen Volodymyr Pasternak und Oleksandr Petriv. Deutschland sicherte sich die Silbermedaille vor dem Trio aus Frankreich. Die Schweiz landete mit 1692 Punkten auf dem 11. Platz und konnte immerhin das Team aus Russland hinter sich lassen. (van)

 

Galerie

Impressionen aus Tolmezzo

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