Um drei Uhr morgens Schweizer Zeit begann in der chinesischen Hauptstadt der Wettkampf Gewehr 50m Dreistellung. Das Niveau war erwartet hoch: 1172 war die geforderte Marke, um sich für den Final zu qualifizieren.
Jan Lochbihler startete gut und schoss kniend 393 Punkte – damit war der Solothurner in der erweiterten Spitze vertreten. Liegend, in seiner Paradedisziplin, erzielte er zu viele 9er und kam auf 394 Zähler. Stehend dann verlor Lochbihler den Anschuss (377 Punkte), was ein Total von 1164 Zählern und Rang 31 ergab.
Zu bemerken ist, dass in der letzten halben des Wettkampfs ein heftiges Unwetter mit starken Sturmböen aufkam. «Die Athleten, welche zu diesem Zeitpunkt den Wettkampf bereits beendet hatten, waren heute die Gewinner», sagt Daniel Burger, Leiter Bereich Spitzensport.
Der zweite Schweizer Schütze, Christoph Dürr, startete durchwachsen: «Er fand kniend seine optimale Stellung nicht und verlor dadurch viel Zeit, was sich zum Ende des Wettkampfs rächen sollte», so Burger. So lief es denn auch vor allem stehend nicht für den Ostschweizer: 89, 92 und 90 lauten hier die letzten drei Passen. «In der letzten Phase stehend verlor er komplett den Faden, das ist nicht zuletzt auch der noch fehlenden Erfahrung geschuldet», so Burger. Dürr klassierte sich schlussendlich mit einem Total von 1153 Punkten abgeschlagen auf dem 52. Rang. Insgesamt bestritten 60 Athleten den Wettbewerb.
Den Final entschied der Tscheche Filip Nepejchal für sich (458.7). Silber holte Sergey Kamenskiy aus Russland (458.1), Bronze sicherte sich der Chinese Zhongha Zhao (445.1).
Neun Punkte fehlen für die Finalqualifikation
Heidi Diethelm Gerber kam in Peking mit der Luftpistole nicht in die Gänge. Die Thurgauerin kassierte über die ganzen 60 Schuss hin keinen einzigen 8er, allerdings erzielte sie auch kaum Innenzehner. «Heidi fand heute nie die benötigte Leichtigkeit, alles wurde zum Geknorze», hält Burger fest. Diethelm Gerber klassierte sich so mit einem für sie enttäuschenden Total von 569 Punkten auf dem 40. Rang. Um die Finalqualifikation zu schaffen, wäre heute die Egalisierung ihres eigenen Schweizerrekords – 578 Punkte – fällig gewesen.
Im Final gewann die Koreanerin Minjung Kim (245), Zweite wurde Vitalina Batsarashkina aus Russland (240.6), Bronze holte sich die Ungarin Veronika Major (220.5). (cpe)