«Passion Nature» ist ein Ort der Begegnung und des Austausches, mit mehr als 500 lebenden Tieren, 21 verschiedenen Fischarten, einem pädagogischen Programm für Kinder, Konferenzen zum Thema Artenvielfalt sowie vielseitigen Animationen. Nicht weniger als 165 Aussteller haben an der letzten Ausgabe teilgenommen und ihre Produkte, ihr Können sowie ihr technisches Know-how vorgestellt. 20 davon kamen aus de Aosta-Tal, 15 aus dem Nachbarland Frankreich und einer aus Belgien. Zudem durfte «Passion Nature» den Jagdverband Hochsavoyen als Ehrengast begrüssen. Die 50 %-Vergünstigung der Tunneldurchfahrt druch den Grossen St.-Bernhard, von welcher die Bewohner des Aosta-Tals profitieren konnten, sowie die verschiedenen Partnerschaftsvereinbarungen mit den umliegenden Hotels, überzeugten die ausländischen Besucher und Aussteller die Reise nach Martigny anzutreten. Die festliche Seite des Kantons Wallis und die Leidenschaft für die Natur sind die Seele der Messe.
Dieses Jahr wird sich der Jagdverband des Kantons Tessin in der Welt der Artenvielfalt in Martigny präsentieren. «Wir freuen uns und sind stolz, in Martigny unser Wildschutzgebiet vorstellen zu dürfen. Diese einzigartige natürliche Umgebung beginnt mit Palmen in der Ebene und zieht sich bis hin auf die höchsten Gletschergipfel des Tessins fort», sagt Fabio Regazzi, Präsident des Tessiner Jagdverbandes. Der Tessiner Jagdverband, in Begleitung vom Departement für Raumplanung, wird anlässlich dieser wichtigen Veranstaltung das Projekt «Poncione» vorstellen, welches im Jahr 2018 von JagdSchweiz, der Dachorganisation der Schweizer Jägerinnen und Jäger, anlässlich des Hegepreises mit dem 3. Platz ausgezeichnet wurde, in Bezug auf die besten und innovativsten Projekte zugunsten der Förderung der Vielfalt von Lebensräumen und Arten.
Vom Jagdverein des Mendrisiotto ermutigt, in Zusammenarbeit mit der Forstabteilung und der finanziellen Unterstützung des Amtes für Jagd und Fischerei, war die Erhaltung der Artenvielfalt das Hauptziel dieses Projekts. Die Studie identifizierte mehrere vorrangige Bereiche und gezielte Eingriffe zur Aufwertung und Rückgewinnung der Lebensräume für die Bewahrung der vorrangigen Tierarten, wie dem Hasen und der Schnepfe, aber nicht nur für diese. Das Projekt, das derzeit realisiert wird, enthält nicht nur gezielte Eingriffe aus Jagdinteresse. Vielmehr möchte man durch einfache Arbeiten, wie die Rückgewinnung von Lichtungen, die erneute Umwandlung von ursprünglich halb offenen Flächen, die Schaffung von lichtdurchfluteten Wäldern und die Aufwertung der Übergangsbereiche zwischen Wäldern und offenen Räumen gleichzeitig andere Tier- und Pflanzenarten mit ähnlichen ökologischen Bedürfnissen fördern. Dies betrifft unter anderem die Piemont-Gladiole (Gladiolus imbricatus), ein Blickfänger unter den Blumen, welche stark bedroht ist und nur in einigen wenigen Zonen des Sottoceneri vorgefunden wird, unter anderem im Poncione d’Arzo. Aufgrund des grossen Erfolgs wird dieses Konzept an anderen Standorten des Mendrisitotto fortgeführt.
Die lebenden Tiere und Fische, welche während drei Tagen in geeigneten, artgerechten Gehegen und Aquarien, welche von der kantonalen Dienststelle für Veterinärwesen genehmigt wurden, bestaunt werden können, komplettieren das pädagogische Programm, ermöglicht dank der Unterstützung der Loterie Romande, für Kinder und rund 3000 Schüler aus dem französischsprachigen Wallis, dem Oberwallis, der Region Chablais und aus dem Tessin. Während des Messebesuches werden ihnen Geschichten zur Welt der Bienenstöcke und Bienen erzählt, ebenso können sie seltene Vogelarten entdecken, welche grosszügigerweise vom «Musée d’Histoires Naturelles» in Genf zur Verfügung gestellt werden.
«Die Artenvielfalt ist das natürliche Erbe, welches wir den späteren Generationen hinterlassen. Deshalb liegt es uns am Herzen, die Aufmerksamkeit der Familien und Kinder auf diese lebende und autonome Welt zu lenken, indem wir sie wieder mit der Natur verbinden und ihnen zeigen, dass in dieser Umgebung jeder seine Rolle und seinen Platz hat», unterstreicht Valérie Pellissier, Vize-Präsidentin von «Passion Nature».
Konferenzen sowie offene und kontradiktorische Debatten und Diskussionen, welche alle Themen im Zusammenhang mit der Artenvielfalt behandeln, werden die Neugier aller Besucher wecken. Die Präsidenten der Jagdverbände Wallis, Oberwallis, Hochsavoyen, Aosta-Tal und Tessin werden ebenfalls zusammentreffen und über ihre Differenzen und die Konsequenzen eines Lebens ohne Jagd im Kanton Genf diskutieren. Im Kinosaal werden verschiedene Dokumentarfilme über Fledermäuse und andere Kernthemen im Zusammenhang mit der Artenvielfalt gezeigt werden.
«An dieser Fachmesse sind Jäger, Fischer und Naturliebhaber mit einer gemeinsamen Leidenschaft vereint: die Liebe zur Natur und zu den Tieren. Gehen wir aufeinander zu und geben wir uns die Hand, genauso wie die Berge Hochsavoyen, das Tessin, das Aosta-Tal und das Wallis zusammenführen», sagt Pellissier. «Passion Nature» ist ein Ort der Begegnung mit unserer Umwelt. Sie ist auch ein Ort des Austausches und bietet die einmalige Gelegenheit, das Bewusstsein eines jeden zu wecken, damit die Artenvielfalt in unser Verhalten miteinbezogen wird. (pd)