Diese Hypothek war zu gross: Mit 285 Punkten hat Heidi Diethelm Gerber (Märstetten TG) am 22. April den Präzisions-Teil mit der Sportpistole 25m absolviert. Das bedeutete Zwischenrang 42. Zwar hat die Thurgauerin schon mehrere Male bewiesen, dass sie unter Druck zu hervorragenden Leistungen fähig ist. Auch am Weltcup in Changwon zeigte sie im Schnellfeuer eine beeindruckende Aufholjagd: Mit 293 Punkten (98/99/96) schoss sie auf dem Niveau der Besten mit. Das belegen auch die 20 Innenzehner. Die 578 Punkte im Total reichten letztlich zum 23. Rang. 582 Punkte wären für den Final nötig gewesen. Es muss nicht lange spekuliert werden, wo sie diese vier Punkte verloren hat. Nach dem unbefriedigenden ersten Teil der Qualifikation hat Heidi Diethelm Gerber am zweiten Wettkampftag zumindest wieder viel Selbstvertrauen tanken können.
Dass sie Profi durch und durch ist, bewies die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin unmittelbar nach Abschluss der Qualifikation: Sie begann mit dem Trockentraining für den Lufpistolen-Wettkampf vom 25. April. Derweil schossen ihre Konkurrentinnen in einem hochklassigen und dramatischen Final die Medaillen untereinander aus. Die Australierin Elena Galiabovitch und die Chinesin Lin Yuemei erzielten beide 34 Treffer und mussten in den Shoot-off. Zunächst trafen beide zweimal, im zweiten Shoot-off setzte sich die Australierin mit 3 gegenüber 2 Treffern durch und feierte ihren ersten Weltcupsieg.
Die Mixed Teams bleiben chancenlos
Nach den Luftgewehr-Einzelwettkämpfen vom 22. April war klar, dass die Schweizer Luftgewehr-Mixed-Teams nur mit einem Exploit eine Finalchance haben würden. Dieser Exploit blieb aus. Jan Lochbihler (Holderbank SO) zeigte mit 416.8 Punkten zwar eine solide Leistung. Um ganz vorne mitzumischen, wären aber mindestens 418 Punkte nötig gewesen - und das von beiden Schützen. Andrea Brühlmann (Arbon TG) steuerte 414.5 Punkte bei. Schweiz 2 kam damit auf 831.3 Punkte. Das bedeutete Rang 23 mit fünf Punkten Rückstand auf den fünften, gerade noch finalberechtigten Platz. Schweiz 1 klassierte sich mit 829.8 Punkten auf dem 30. Rang. Petra Lustenberger (Rothenburg LU) knüpfte mit 417.2 Punkten an ihre gestrige Leistung an. Pascal Loretan (Düdingen FR) erzielte 412.6 Zähler.
An der Spitze wurde auf Weltrekord-Niveau geschossen. Das russische Duo Daria Vdovina (419.8) und Vladimir Maslennikov (418.9) erzielte mit 838.7 Punkten eine neue Bestmarke. Über dem alten Rekord von 837.9 Punkten blieben auch die zweitklassierten Song Soojoo (419.7) und Keum Jihyeon (418.6) aus Südkorea mit 838.3. Wie ein Exploit aussieht, zeigte die Italienerin Petra Zublasing. Sie erzielte sensationelle 421.6 Punkte und führte Italien 1 praktisch im Alleingang in den Final. Dort überflügelte das chinesische Duo Zhao Ruozhu und Yang Haoran die Konkurrenz und gewann mit 499.3 vor dem russischen Team und den Lokalmatadoren aus Südkorea. (van)