Fédération sportive suisse de tir

Zum Beispiel die Oberengadiner

Die Jungschützen Engadin-Bergell mit ihrem Teamchef Attilo Tam.

Die Jungschützen Engadin-Bergell mit ihrem Teamchef Attilo Tam.

Der JU+VE-Final Thun ist eine Institution im helvetischen Schiesssport. Eine grosse und vielversprechende Jungschützen-Truppe beim Meeting von jung und schon älter, stellte heuer das Oberengadin-Bergell.

Seit 1998 führt der Verband Schweizerischer Schützenveteranen (VSSV) den Schweizerischen Junioren- und Veteranen-Einzelfinal (Ju+Ve) durch. Das Ziel hierbei ist nie nur die Scheibenmitte, wie das Beispiel der die Jungschützenschar aus dem Oberengadin zeigt. Betreut wird die Truppe von ihrem Head, dem langjährigen internationalen Headschiedsrichter im Eishockey, Attilio Tam. Auch heute steht er als Schiri immer noch auf dem Eis. So etwa zuletzt im Januar an der Ü50-WM in Italien.

Im Südbündner Schützensport ist Tam ebenfalls eine Institution. Seit 51 Jahren ist er im Schiesswesen tätig, schon mit 19 war er Präsident des Schützenvereins Helvetia Castasegna. Heute ist er u.a. Vorstandsmitglied des Schützenbezirks Bernina und dort für die Abteilung Jungschützen zuständig. «Wir befinden uns in einem Neuaufbau, das kommt sehr gut, das kann ich ihnen versprechen», sagt der 71-Jährige.

Mit 19 Jugendlichen im Alter von 12 bis 20 stellten die Truppe aus Pontresina, St. Moritz, Samedan, Zellerina, Bever, Zuoz und Bregaglia heuer die mitunter grösste Schützenschar am Final in Thun. Allesamt professionell im gleichen Tenü des Bezirks Bernina eingekleidet. Das macht was her und stärkt das Selbstwertgefühl. «Für mich sind meine Jungschützinnen und Jungschützen meine Familie», hält Tam fest. Entsprechend investiert der OK-Vizepräsident des heurigen Bündner Kantonalschützenfestes zünftig Ressourcen in seine Leidenschaft. «Schützenvereine, die nicht in den Nachwuchs investieren, werden grosse Mühe haben, weiterzubestehen», meint der J+S-Leiter.

So ein gemeinschaftliches Erlebnis wie der JU+VE-Final in Thun sei nicht nur für sie wertvoll, so  Tam. «Jeder Gruppensport für Kinder und Jugendliche ist der Kameradschaft wegen wertvoll. Einer für alle, und alle für einen.» Nebst den Resultaten geht's ums Pflegen von Freundschaften, den Austausch mit anderen Generationen und das sich als Teil einer grossen Gemeinschaft fühlen.

Wie viele Junge sich begeistern lassen, hängt - nicht nur im Schiessen - wesentlich an denen, die den Karren ziehen. Tam ist hier ein starker Motor. «Für nächstes Jahr habe ich mehr als ein Dutzend Neue, die sich für Kurse angemeldet haben». Für 2025 rechnet er darum mit 50 Anmeldungen in seinem regionalen Jungschützenkurs. «Viele absolvieren den Jungschützenkurs auch, weil sie später Jäger werden wollen», sagt er.

Die meisten von den 19 Oberengadiner, die heuer in Thun dabei waren, dürften auch nächstes Jahr wieder ins Berner Olberland kommen. Und dann wäre es nicht verwunderlich, wenn der eine oder die andere sogar im Meisterfinal mit von der Partie ist. Heuer hat das noch nicht geklappt. (Michael Schenk)

Impressionen

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