Auflösung mit Happy End

Nach 70 Minuten war der abschliessende offizielle Akt des letztjährigen Kantonalschützenfestes Muri beendet. Im grossen Saal der Alpwirtschaft Horben ob Beinwil/Freiamt herrschte eine Mischung aus Zufriedenheit und Wehmut. Der Trägerverein ist aufgelöst und damit auch das Organisationskomitee um Beat Brun.
Der OK-Präsident führte speditiv, aber dennoch in würdigender Weise durch die neun Traktanden. Im Mittelpunkt stand zuerst die Gewinnverteilung. Nach Begleichung aller Fälligkeiten, der Entschädigung der Einsätze der über 1500 Helfer und der OK-Mitglieder präsentierte der umsichtige Finanzchef Thomas Villiger einen Reingewinn im erwarteten fünfstelligen Ausmass. Dieser Betrag geht gemäss speziellem Schlüssel an die 16 Vereine des Bezirksschützenverbandes, wobei die Trägervereine Aristau, Beinwil, Benzenschwil, Boswil, Buttwil, Merenschwand, Muri und Sins stärker partizipieren. 6000 Franken für die Nachwuchsförderung erhielt der Bezirksschützenverband Muri. Den Scheck nahm der Jungschützenverantwortliche Franz Wüest aus den Händen von Beat Brun entgegen.

Schlusspunkt mit weinendem Auge
Wie sehr das 31. Aargauer Kantonalschützenfest im Sommer 2023 die Freiämter, ja die ganze Schweizer Schützenfamilie zusammenschweisste, widerspiegelte die letzte «Amtshandlung» von OK-Präsident Brun. Nachdem er Finanzchef Thomas Villiger als Liquidator für ein Jahr wählen liess, bereitete ihm die Abstimmung über die Auflösung des Trägervereins und damit auch des Organisationskomitees spürbar Mühe. Ein denkwürdiger Anlass im Oberfreiamt ist damit definitiv Geschichte. «Auf Wiedersehen bis zum nächsten Zusammentreffen», verband Brun seine Abschiedsworte mit dem Festslogan «Zäme träffe».

Schöne Erinnerungen
In seinem abschliessenden Jahresbericht hatte Beat Brun nochmals einige Meilensteine Revue passieren lassen. Dabei überraschte seine Bemerkung, dass die erste Idee dieses Schützenfestes fast 40 Jahre zurück liegt. Nach dem Zuschlag des Aargauer Schiesssportverbandes lancierte eine erste OK-Sitzung 2018 die Festvorbereitung. Die Coronakrise bewirkte bei bereits weit fortgeschrittener Arbeit eine Verschiebung von 2022 auf 2023. Doch die Zielsetzung von 6000 Schützinnen und Schützen änderte sich nicht. Dass in der Folge gar über 8000 Teilnehmer im Festzentrum Benzenschwil und den 10 Aussenständen schossen, setzte dem 31. Aargauer «Kantonalen» die Krone auf.
Brun erinnerte an den grossartigen Einsatz von Bauchef Stefan Furrer, an das «sensationell gute» Wetter und den wichtigsten Punkt für ein Schützenfest: den unfallfreien Verlauf. «Hier geht der Dank an die grosse Fachkompetenz auf allen Ständen», lobte der OK-Präsident die Verantwortlichen der involvierten Schiessplätze.

«Alles passte zusammen»
Umso mehr in bester Erinnerung bleiben Festhöhepunkte wie der offizielle Tag, der Tag der Jugend, die Festsiegerkonkurrenzen und das Absenden. «An allen Anlässen passte alles zusammen», blickte Beat Brun mit grosser Freude zurück.
Das letzte Wort gehörte jedoch Co-Präsidentin Milly Stöckli. Sie würdigte die Verdienste des umsichtigen OK-Präsidenten Beat Brun, der den finalen Applaus der 80 Versammlungsteilnehmer mit Genugtuung entgegennahm. (Wolfgang Rytz)