Nina Christen ist dafür bekannt, dass sie unter Druck einen kühlen Kopf bewahrt und gerade in schwierigen Situationen die Extra-Schippe drauflegen kann, die es braucht, um im Spitzensport den Unterschied auszumachen. In der Qualifikation startete die Olympiasiegerin im Dreistellungskampf Gewehr 50m mit 194 Ringen in der Kniend-Position, was keinen optimalen Start darstellte. Liegend erzielte sie dann das Punktemaximum von 200 Ringen, was sie auf Finalkurs brachte. Doch in der letzten Passe der Stehend-Position liess sie Punkte liegen (96), was sich auf diesem Niveau unmittelbar rächt. Mit dem Total von 592 Punkte klassierte sich die Olympiasiegerin auf dem 10. Schlussrang – ein Punkt fehlte am Ende für die Finalqualifikation.
Die erst 15-jährige Solothurnerin Emely Jäggi beeindruckte mit einer starken Leistung. Sie erreichte 590 Punkte und belegte den 17. Platz.
Aufhorchen lies das Riesen-Talent an der gestrigen Elimination, als sie mit 596 Punkten den Weltrekord egalisierte.
Weltrekord erneut egalisiert
Für eine erneute Egalisierung des Weltrekords sorgte die Chinesin Han Jiayu, die mit 596 Punkten die Qualifikation gewann. Die erneute Egalisierung des Weltrekords in der Dreistellung unterstreicht das hohe Niveau der Athletinnen am Weltcup in Müchen.
Chiara Leone begann den Wettkampf harzig mit 196 Punkten in der Kniend-Position. In der Liegend-Position zeigte sie dann eine starke Leistung mit 199 Punkten. Stehend verlief der Start mit 96 Punkten erneut suboptimal. Leone erzielte insgesamt 590 Punkte und klassierte sich auf dem 18. Platz.
Zwei weitere Schweizer Schützinnen starteten unter RPO (Ranking Points only). Audrey Gogniat erzielte 591 Punkte und überzeugte durch konstante Leistung in allen drei Positionen. Muriel Züger erzielte 585 Punkte. .
Bei den Männern erreichte Fabio Wyrsch mit 588 Punkten und Rang 22 die beste Klassierung aus Schweizer Sicht. Der Urner startete kniend mit 194 nicht ganz perfekt, steigerte sich dann aber mit 198 liegend und 196 stehend. A Schluss fehlten Wyrsch vier Punkte um im Final mitreden zu können. Mit nur 3 Punkten Verlust nach dem Kniend- und Liegendteil reihte sich Jan Lochbihler problemlos in die Top 10 im Zwischenklassement ein. Stehend musste der gebürtige Solothurner dann Federn lassen, verlor über 20 Schuss insgesamt 10 Punkte. Dies bedeutete am Ende Rang 30 mit 587 Ringen. Christoph Dürr klassierte sich mit 585 Punkten auf dem 42. Platz.
Die Qualifikation gewonnen hat Yukun Liu mit 597 Punkten. Damit egalisierte der Chinese den Weltrekord von seinem Landsmann Linshu Du aus dem Jahr 2023.
5.6.2024
Emely Jäggi egalisiert Weltrekord
Beim ISSF Weltcup in München sorgte die erst 15-jährige Solothurnerin Emely Jäggi für Aufsehen, als sie in der Elimination Gewehr 50m 3x20 der Frauen mit 596 Punkten einen egalisierten Weltrekord aufstellte, trotz eines technischen Problems an ihrem Gewehr. Jason Solari klassierte sich in der Qualifikation Pistole 10m nur auf Rang 51.
In der 50m-Schiessanlage stand am Mittwoch, 5. Juni 2024 die Elimination Gewehr 50m 3x20 der Männer und Frauen auf dem Programm. Dabei werden die jeweils 70 Startplätze für die morgige Qualifikation unter den Athleten ausgemacht. Bei den Frauen sorgte Emely Jäggi mit einem egalisierten Weltrekord und neuem Junioren-Weltrekord für staunende Gesichter. Die 15-jährige Solothurnerin führte das Klassement mit beeindruckenden 596 Punkten an. Dabei hatte Jäggi vor den letzten 20 Schuss stehend noch mit einem technischen Problem an ihrem Gewehr zu kämpfen: «Der Zündstift war gebrochen und ich konnte plötzlich nicht mehr schiessen», sagte Emely Jäggi nach dem Wettkampf. Dank einem Techniker vor Ort konnte das Problem aber rasch gelöst werden. «Ich hatte zuerst etwas Panik, konnte dann aber ruhig bleiben. Ich war zeitlich sehr gut drin und wusste, dass ich trotz Unterbruch nicht Stress bekomme», erklärte Jäggi. Die Solothurnerin hat heute einmal mehr gezeigt, dass die mit ihren jungen 15 Jahren problemlos mit den ganz Grossen der Weltelite mithalten kann.
Die Qualifikation der Frauen startet am Donnerstag, 6. Juni 2024 um 9.15 Uhr. Die Männer treten ab 11.30 Uhr an.
Pistole 10: Solari kam nicht auf Touren
Bei den Männern Pistole 10m starteten mit Jason Solari und Cédric Grisoni zwei Schweizer. Solari zeigte sich nach einem soliden Start mit 97 und 98 Punkten in den ersten beiden Serien zunächst in guter Form. Doch die fünfte Serie missling ihm, obwohl er stark mit zwei 10ern begann. Anschliessend musste er im einige 9er und zwei Achter einstecken. Auch die letzte Serie verlief dann nicht optimal.
Am Ende erreichte Solari eine Gesamtpunktzahl von 572 Punkten (97, 98, 95, 96, 91, 95), was ihn auf den 51. Rang platzierte. Um Rang 8 zu erreichen, waren in München heute 583 Punkte fällig.
Dicht dahinter, mit einem Punkt Rückstand, folgt Cédric Grisoni auf Rang 56.
Knapp 110 Schützen bestritten den Wettkampf.
3.6.2024
Audrey Gogniat beste Schweizerin
Die Schweizer Gewehrschützinnen und -schützen können am ISSF Weltcup in München (GER) noch nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen. Im Mixed Team-Wettkampf mit dem Luftgewehr bleiben die Athletinnen und Athleten in der Qualifikation hängen.
Mit 315.3 Punkten schoss die Jurassierin Audrey Gogniat im Mixed Team-Wettkampf über 10m das beste Resultat aus Schweizer Sicht. Sie klassierte sich gemeinsam mit Team-Partner Jan Lochbihler im 31. Rang.
Grundsätzlich sei für ihn der Wettkampf gut gelaufen, sagt Lochbihler: «Emotional, und technisch hatte ich alles top im Griff.» Dennoch hätte er einige Fragezeichen. «Mein Problem ist zurzeit, dass ich nicht erkenne, weshalb ich tiefe 10er-Werte schiesse. Mittlerweile muss ich wirklich sagen, dass ich das Material und die Munition prüfen lassen muss. Vielleicht ist da etwas faul», so der Solothurner weiter.
Ebenfalls das zweite Schweizer Team – Nina Christen und Christoph Dürr – blieb in der Qualifikation hängen und beendete den Wettkampf auf Platz 41.
Besuch aus der Heimat
Pech im Spiel, aber Glück in der Liebe: Jan Lochbihlers Partnerin Andrea Brühlmann reiste mit ihrem gemeinsamen Sohn Lio in die süddeutsche Metropole, um den 32-Jährigen anzufeuern. «Es ist mega schön und nicht selbstverständlich, zumal sie zu Hause den Bauernhof leitet und erst noch schwanger ist», sagte Lochbihler bewundernd. Trotz aller Freude: «Der Fokus ist immer noch beim Schiessen. Wir versuchen, einander nicht abzulenken. Andrea weiss ja, wie das ist; sie hat ja selbst auch lange international geschossen. Da sind wir ein gutes Team».
Morgen Dienstag haben die Schweizer Athletinnen und Athleten Wettkampf-Pause. Dann folgen die Dreistellungswettkämpfe. Und da haben die Schweizer erst letzte Woche an den Europameisterschaften bewiesen, dass sie da ganz vorne mitspielen.
Sonntag, 2. Juni 2024
Harziger Wettkampfstart am Weltcup
Der erste Wettkampftag am ISSF Weltcup in München (GER) war für die Schweizer Luftgewehrschützinnen und -schützen leider noch nicht von Erfolg gekrönt. Grund dafür war die äusserst starke Konkurrenz.
Startschuss des Weltcups München (GER): Den Wettkampfauftakt machten am Sonntag die Luftgewehrschützinnen und -schützen.
Im 10m-Wettkampf war die Hürde für einen Finaleinzug mit 632.5 Punkten bei den Frauen sehr hoch. Die Chinesin Yuting Huang brach mit 635.3 Punkten sogar den Qualifikations-Weltrekord. Obwohl die Schweizer Gewehrschützinnen ebenfalls gute Resultate erzielten, reichten diese nicht für den Final.
Das beste Resultat der Schweizerinnen schoss die Solothurnerin Emely Jäggi mit sagenhaften 630.6 Punkten. Allerdings startete die 15-Jährige als RPO (Ranking Points Only) und war damit ohnehin nicht finalberechtigt. Ihr dicht auf den Fersen war die Jurassierin Audrey Gogniat mit 630.1 Zählern. Die frischgebackene Europameisterin Chiara Leone erzielte 629.7 Ringe. Weiter im Rennen waren Barbara Schläpfer (627.6) als RPO und Nina Christen (625.4)
Keine FinaL-Qualifikation bei den Männern
Auch bei den Männern waren in der 10m-Disziplin für eine Finalqualifikation über 631 Punkte nötig. Für die Schweizer Gewehr-Männer hingen in ihrem ersten Weltcup-Wettkampf die Trauben ebenfalls zu hoch. Keiner konnte sich für den Final qualifizieren. Das beste Schweizer Ergebnis erreichte der Solothurner Jan Lochbihler (623.2), gefolgt vom Urner Fabio Wyrsch (622.5) und dem St. Galler Christoph Dürr (620.7).