Die Hürden zur Erreichung des Meisterschütz-Finals sind hoch. Hervorragende Resultate während der ganzen Saison sind Voraussetzung. In der Kategorie A, der Königsdisziplin mit den Sportgewehren, liegen in der Qualifikationsrangliste sechs, in der Kategorie D zehn Punkte zwischen dem ersten und dem achten Startplatz.
Im Feld D mit den Ordonnanzgewehren konnten sich nur Teilnehmende mit dem aufgerüsteten Sturmgewehr 57 (57/03) für die Finalteilnahme qualifizieren. Die Sturmgewehr 90-Schützen hatten keine Chance. Ob das nur am Sportgerät liegt, oder daran, dass sich die guten Schützen für das Sturmgewehr 57/03 entschieden haben, bleibe dahingestellt.
Faule Patrone verunmöglichte besseres Resultat
Gemäss Reglement können sich für jeden Verein maximal drei Schützinnen und Schützen am Final beteiligen. Den Schützen Altnau-Langrickenbach ist das Kunststück gelungen, dass sie mit Sandra Marolf (465 Punkte), Fritz Reinhard (463) und Ruedi Indergand (463) diese maximale Zahl an Startplätzen sichern konnten. Der als Qualifikationssieger gestartete Guido Oertig, SG Tobel, musste bereits nach dem ersten k.o.-Schuss das Läger verlassen. Bis zum siebten Schuss stand Sandra Marolf mit ihren zwei Vereinskollegen auf den Rängen eins bis drei. Den achten Schuss hat Fritz Reinhard nicht optimal abgegeben, was für ihn auf Rang fünf das Aus bedeutete. Rolf Bosshard folgte ihm nach dem neunten Schuss. Der zu diesem Zeitpunkt auf Rang drei liegende Toni Andres, Schützen Eschlikon, erwischte vermutlich eine faule Patrone. Nur so kann nach vier Schüssen mit Wert 95, 94, 97 und 96 sein mit dem Wert 37 gezeigter Schuss erklärt werden. Das Ende auf Rang drei war die Folge. Damit kam es zum Duell der Vereinskameraden der Schützen Altnau-Langrickenbach. Dieses entschied Sandra, welche den ganzen Wettkampf auf sehr hohem Niveau geschossen hatte, mit einem Vorsprung von 27 Punkten vor ihrem Vereinskollegen Ruedi Indergand für sich. Damit heisst die Meisterschützin 2021 gleich wie die Meisterschützin 2022: Sandra Marolf.
Zweitletzter der Qualifikation wird Zweiter
Nach dem Hauptdurchgang mit fünf Schüssen lag der Qualifikationssieger Roger Schmied, Schützen Heckemos, mit 1052 Punkten noch auf Rang eins. Im weiteren im Cup-System ausgetragenen Wettkampf schied nach jedem Schuss einer der vorne rangierten Schützen aus, bis vor dem letzten Schuss der auf Rang fünf gestartete Sepp Brunschwiler, SG Fischingen, und sein auf dem zweitletzten Rang sieben gestarteter Vereinskamerad, Thomas Langensand, den Sieg vereinsintern unter sich ausmachen mussten. Mit einem 91er entschied Sepp Brunschwiler mit vier Punkten Vorsprung das Duell für sich und wurde damit Meisterschütz 2022 in der Kategorie Ordonnanzgewehre. Auf Rang drei landete der aus der Qualifikation auf dem dritten Rang gestartete Stefan Hut, SG Bürglen.
Kaum Nachwuchs am Start
In der Nachwuchskategorie U21 wurden nur sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeldet. Nach einer Abmeldung infolge Ferien und einem Ausfall infolge Motorradunfall am Vormittag des Finals waren es nur noch vier. Der in der Nachwuchsrangierung des SSV auf Rang zwei platzierte Patrice Wettstein, SG Balterswil-Ifwil, konnte mit 392 Punkten starten. Claudia Stäheli, SG Braunau, hatte bereits 17 Zähler weniger auf dem Startblatt. Nach den ersten fünf Wettkampfschüssen war es für Dunja Haag, SG Bürglen, zu Ende. Als nächste schied auf Rang drei Claudia Stäheli aus. Das Duell um den Titel des Nachwuchs Meisterschützen entschied Patrice Wettstein mit vier Punkten Vorsprung vor Rafael Haag, SG Bürglen, für sich. Detaillierte Ranglisten unter tksv.ch (Peter K. Rüegg)