Mehr als 8000 aktive Schützinnen und Schützen nahmen in diesem Jahr im Kanton Luzern am Eidgenössischen Feldschiessen teil. Damit liegt die Teilnehmerzahl schon wieder fast auf dem Stand von vor der Corona-Krise. 2019 hatten 8317 Aktive beim «grössten Schützenfest der Welt» innerhalb des Kantons Luzern mitgemacht, heuer war es 8034. Bei den Gewehrschützen waren es mit 6071 Teilnehmern sogar 157 mehr, als vor zwei Jahren. Gegenüber dem Vorjahr, als aufgrund der Corona-Pandemie kein offizielles Feldschiessen-Wochenende hatte durchgeführt werden können, stieg die Teilnehmerzahl markant: 2020 hatten «nur» 4951 aktive Schützinnen und Schützen das Feldschiessen im Kanton Luzern geschossen.
Vereine haben Grossartiges geleistet
Begeistert von den aktuellen Teilnehmerzahlen im Kanton Luzern zeigt sich Arthur Riedweg, Chef Feldschiessen beim Luzerner Kantonalschützenverein (LKSV). Nach dem erheblichen Teilnehmerrückgang im Vorjahr ist nun eine markante Steigerung zu verzeichnen. «Das ist das grosse Verdienst aller Schützenvereine im Kanton», so Riedweg. «Die Vereine haben in den vergangenen Wochen und Monaten Grossartiges geleistet.» Allen Funktionären und Helfern in den Schützenvereinen und besonders den Amtsfeldchefs im Kanton Luzern sprach Riedweg ein grosses Dankeschön aus. Der Aufwand mit einem offiziellen Feldschiessen-Wochenende und zusätzlich der Möglichkeit, die Programme bis Ende September zu schiessen, sei für alle hoch gewesen. «Doch die Vereine haben diesen Aufwand auf sich genommen und sie sind mit hohen Teilnehmerzahlen belohnt worden.» Dass sich die Zahlen fast wieder auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie bewegen würden, damit hätte Riedweg nicht gerechnet. «Aber es verdeutlicht, dass das Feldschiessen auch in der heutigen Zeit einen festen Platz in der Gesellschaft hat.»
Perlen und Reiden mobilisierten am besten
Die meisten Schützinnen und Schützen zur Teilnahme am Feldschiessen motivieren konnte in diesem Jahr die SG Perlen motivieren. Mit 337 Teilnehmern auf die 300-Meter-Distanz mobilisierten die Perler mit Abstand am meisten Schützinnen und Schützen innerhalb des Kantons. Unter den 300-Meter-Vereinen diesbezüglich auf dem 2. Rang folgen die Allmend-Schützen Udligenswil. Im Vorjahr mit 138 Teilnehmern noch die Nummer 1 liegen sie mit 298 Aktiven heuer klar hinter Perlen. Knapp dahinter klassiert sich die SG Sempach mit 295 Teilnehmern.
Bei den Pistolenschützen war es einmal mehr der Pistolenschützenbund Reiden, der die höchste Teilnehmerzahl im Kanton Luzern verzeichnete. Allerdings mussten die Reider im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 37 Personen (von 231 auf nun 194) hinnehmen. Auf dem 2. Rang unter den Pistolenvereinen rangieren die Pistolenschützen Schüpfheim-Flühli mit 168 Teilnehmern vor dem Pistolenclub Pfaffnerntal mit 158 Aktiven.
Kranzquoten deutlich tiefer als 2020
Hatte sich im Vorjahr die markant tiefere Beteiligung am Feldschiessen spürbar auf die Kranzquote ausgewirkt – sie lag über alle drei Distanzen deutlich höher als 2019 – so hat die nun wieder erhöhte Teilnehmerzahl die Kranzquote wieder sinken lassen. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass es den Vereinen heuer um ein Vielfaches besser gelungen ist, auch Schützinnen und Schützen zu mobilisieren, die nicht Mitglied in einem Schützenverein sind. Diese hatten im Vorjahr vielerorts noch gefehlt. Damit wurde das Feldschiessen im Jahr 2021 seiner Bestimmung als „Schützenfest für die ganze Bevölkerung“ wieder deutlich besser gerecht als noch im Vorjahr.
Die konkrete Kranzquote bei den Gewehrschützen über die 300-Meter-Distanz betrug heuer 50.91 Prozent (2020: 68.38 Prozent). Bei den Pistolenschützen erzielten 43.81 Prozent (25 Meter) resp. 40.24 Prozent (50 Meter) der Teilnehmer den Kranz. Im Vorjahr waren es noch 49.09 (25 Meter) und 45.54 Prozent (50 Meter) gewesen.
Peter Bühlers sensationelle Konstanz
Mögen die Kranzquoten im Vergleich zum Vorjahr klar zurückgegangen sein, so haben heuer erneut mehr Schützen das Kunststück geschafft, das Maximalresultat beim Feldschiessen zu erzielen. Nach zwei Maximalresultaten 2019 und deren vier 2020, blieben in diesem Jahr sechs Teilnehmer (je drei mit dem Gewehr und drei mit der Pistole) ohne einen einzigen Verlustpunkt. Bei den Gewehrschützen wiederholte Rolf Zbinden (SG Kriens) diese grossartige Leistung aus dem Vorjahr. Im gleich taten es Philipp Zemp (MSG Uffikon) und Rolf Hodel (SV Willisau-Land). Bei den Pistolenschützen schaffte Peter Bühler (Pistolenschützen Grosswangen und Umgebung) bereits zum dritten Mal in Folge das äusserst anspruchsvolle Unterfangen, die Maximalpunktzahl zu erzielen. Er totalisierte genauso wie Beat Wermelinger (PSB Reiden) und Benjamin Stocker (FS Sursee) 180 Punkte.
Feldschiessen 2022 vom 10. bis 12. Juni
Trotz Mehraufwand ging auch das Feldschiessen 2021 erfolgreich und unfallfrei zu Ende. Mit der Durchführung des offiziellen Fest-Wochenendes vom 28. bis 30. Mai konnte ein erster grosser Schritt zurück zu einer gewissen Normalität gemacht werden. Der traditionelle Festcharakter früherer Feldschiessen herrschte aufgrund der nach wie vor geltenden Schutzbestimmungen aber noch immer nicht vor. Verantwortliche und alle Schützen hoffen deshalb, dass im kommenden Jahr eine weitere Normalisierung des Feldschiessens möglich wird. Das offizielle Wochenende im Jahr 2022 ist vom 10. bis 12. Juni geplant. (Patrik Birrer)