Die Wiler Stadtschützen sind vermutlich der zweitälteste Schützenverein der Schweiz. Gegründet im Jahr 1420, sollte im vergangenen Jahr das 600-jährige Bestehen gebührend gefeiert werden. Die Corona-Pandemie machte dem sechsköpfigen Organisationskomitee 2020 einen dicken Strich durch die Rechnung. Nach der vorläufigen Verschiebung der Jubiläumsaktivitäten um ein Jahr gibt der Verein nun die endgültige Absage der Feierlichkeiten bekannt.
Ohne Schiessanlass kein echtes Schützenjubiläum
Zur Absage durchgerungen hat sich der Schützenrat des Vereins, in dem neben Präsident Dani Bischof die Präsidenten der fünf einzelnen Sektionen vertreten sind, in erster Linie aufgrund der Tatsache, dass Jubiläumsfeierlichkeiten eines Schützenvereins ohne Jubiläumsschiessen keinen Sinn machen. Zum Zeitpunkt der Absage im Frühling 2020 hatten sich bereits mehrere hundert Schützinnen und Schützen aus der ganzen Schweiz angemeldet. Die Durchführung des auf April dieses Jahres neu angesetzten Jubiläumsschiessens ist aufgrund der noch immer grassierenden Pandemie unmöglich.
Drei grosse Anlässe entfallen
Vorgesehen waren im eigentlichen Jubiläumsjahr 2020 drei grosse Anlässe, die sich teilweise auch an die breite Bevölkerung von Wil und Umgebung gerichtet hätten. Neben dem Jubiläumsschiessen in der zweiten April-Hälfte waren Ende August ein «Tag der offenen Schiessanlagen» in der Wiler Thurau mit verschiedenen Attraktionen für Jung und Alt sowie im September ein Festumzug mit einem anschliessenden Galaabend für die Schützinnen und Schützen samt Partnern und geladene Gäste im Wiler Stadtsaal geplant.
Fehlende Planungssicherheit
Das OK mit Präsident Robert Signer, Mafalda Fent, Urs Gebert, Freddy Kugler, Willy Lanz und Thomas Schöbi hatte im Frühling 2018 mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen und eine Reihe von Sponsoren für die Jubiläumsfeierlichkeiten gewinnen können. Nach der unumgänglichen Absage im Frühling 2020 war das OK voller Hoffnung, die Anlässe 1:1 mit einem Jahr Verspätung doch noch durchführen zu können. Die Wiler Stadtschützen bedauern, dass seine Mitglieder und die Wiler Bevölkerung aufgrund der Pandemie sowie der mangelnden Planungssicherheit auf ein Grossereignis verzichten müssen. Eine nochmalige Verschiebung um ein weiteres Jahr würde keinen Sinn machen.