Dies war bereits der 8. Fernwettkampf seit dem ersten Lockdown im Frühling 2020. Und es war der erfolgreichste seiner Art! Bisher konnten die Organisatoren jeweils knapp 100 Teilnehmer - verteilt auf die verschiedenen im Angebot enthaltenen Schiesssportdisziplinen - verzeichnen. Mit 181 Teilnehmern aus gesamthaft 8 Ländern (Schweiz, Deutschland, Frankreich, Spanien, Holland, Südafrika, Ukraine, Russland) übertraf der 2. Zürcher Winter-Fernwettkampf alle Erwartungen.
Gewinner geben nie auf - Aufgeber gewinnen nie!
«Wir hatten zwei Möglichkeiten.», sagte der für den Wettkampf zuständige Verbandsfunktionär Jürg Benkert (Grafstal). «Entweder wir stecken den Kopf in den Sand und begeben uns in die Opferrolle - oder wir krempeln die Ärmel nach hinten und bieten den Sportschützen auf die aktuelle Situation angepasste Wettkämpfe an.» Und genau dies hat der ZHSV gemacht - und damit offenbar ein Bedürfnis vieler Sportschützen abgedeckt.
Grossaufmarsch der Jugend
Besonders erfreulich ist, dass der Wettkampf erneut in die Jugendkurse integriert worden ist und den jugendlichen Sportschützinnen und Sportschützen die Gelegenheit gegeben wurde, einen interessanten und internationalen Wettkampf zu absolvieren. Während in der Disziplin «Pistole 10m» von 45 Teilnehmern deren 13 den Kategorien U17 bzw. U21 zugeordnet sind, waren es im Wettbewerb «Gewehr 10m» von 103 Teilnehmern gar deren 55 - also über 50% der gestarteten Sportlerinnen und Sportler. «Das ist perfekte Jugendarbeit, die wir allen Schiesssportvereinen nur empfehlen können.» meinte Benkert, der im Verbandvorstand für den Bereich Match- und Leistungssport zuständig ist.
Auf der Ziellinie abgefangen
Der Gewehr-Wettbewerb war Spannung pur. Nataliya Omelyanenko (Kyiv, UKR) hatte ihr Programm als einer der ersten Athleten absolviert und mit 629.1 Punkten übernahm sie dann auch sogleich die Führung. Lange sah es so aus, als könnte sie einen Start/Ziel-Sieg feiern. Am letzten Wettkampftag änderte sich die Situation. Lars Färber (Felsberg/GR, SUI) schoss seinen Wettkampf und erreichte 630.1 Punkte. Damit sicherte er sich verdient den Sieg in dieser Kategorie. Für Färber war es nicht der erste Zürcher Fernwettkampf. Bereits im letzten Frühling nahm er vereinzelt an diesen Wettbewerben teil - und ist derzeit mit 634.4 Punkten (3. Zürcher Frühlings-Fernwettkampf 2020 / 22.-26.04.2020) nach wie vor der Rekordhalter in der Disziplin «Gewehr 10m». Den dritten Schlussrang durfte Anja Senti (Bellmund/BE, SUI) mit dem tollen Resultat von 628.1 Punkten für sich in Anspruch nehmen.
Gegen ihn ist kein Kraut gewachsen
Markus Rötzel (Wipperfürth-Thier/NRW, GER) ist der ungeschlagene Champion bei den Gewehr-Auflageschützen. Diese Disziplin wurde bereits zum 7. mal angeboten und bereits zum 7. mal von Rötzel gewonnen. Besonders erwähnenswert ist, dass Rötzel beim aktuellen Fernwettkampf mit 322.2 Punkten einen neuen Fernwettkampfs-Rekord aufstellen konnte.
Sieg mit 13 Punkten Vorsprung
Auch bei den Pistolen-Sportschützen kann auf einen spannenden Wettkampf zurückgeblickt werden - auch wenn dieser von Jason Solari (Malvaglia/TI, SUI) deutlich dominiert wurde. Mit 589 Punkten stellte er zum einen einen neuen Fernwettkampfs-Rekord auf und zum anderen distanzierte er seine Konkurrenz deutlich. Ganze 13 Punkte zählte sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Markus Bartl (Ichenhausen/BY, GER), der Steve Demierre (Auboranges/FR, SUI) mit einem Punkt Vorsprung auf den dritten Schlussrang verwies.
Rekord egalisiert
Bei den Auflageschützen «Pistole 10m» lag und liegt der Fernwettkampfs-Rekord bei 296 Punkten. Bis zum aktuellen Wettkampf wurde dieser von Silvio Moretto (Unterstammheim/ZH, SUI) und Romano Giovanoli (Vicosoprano/GR, SUI) gehalten. Dieser Rekord wurde nun von Izeir Amzei (Wangen/ZH, SUI) und Rudi Lawrnczuk (Osterhofen/BY, GER) egalisiert, was Amzei gleichzeitig den Sieg vor Lawrnczuk einbrachte - gefolgt von den beiden Mitinhaber des Rekords Moretto (Rang 3) und Giovanoli (Rang 4).
Steigerung möglich
Die Teilnehmerzahl bei den Armbrustschützen ist noch steigerungsfähig. Wie schon in den letzten Wettbewerben hatten sich dieses mal nur wenig Armbrustschützen in die Teilnehmerlisten eingeschrieben. Dies hat vor allem mit dem Umstand zu tun, dass das trainieren mit dem SCATT (oder einem anderen elektronischen Trefferanzeigegerät) bei den Armbrust Matchschützen nicht so bekannt und verbreitet ist, wie dies bei den Gewehr- und Pistolenschützen der Fall ist. (Markus Roth)
Sämtliche Ranglisten und diverse Bilder gibt es hier.