Das Wetter meinte es am Samstagmorgen, 3. Oktober in Schwadernau nicht so gut mit den Schützinnen und Schützen; zu schaffen machte allen nicht nur der Starkregen, der sich auf die Sicht niederschlug, sondern auch die Kälte, die das Schliessen alles andere als angenehm machte. Hinzu kam die schwache, der aktuellen Corona-bedingten Situation geschuldeten Beteiligung – es nahmen nur 10 statt 18 Verbände teil – sodass während der ersten Kategorie noch einige Läger leer blieben. Dies konnte allerdings zum Anlass genommen werden, in den Runden zwei und drei die Ablösungen zusammenzulegen – aus drei mach zwei – und so die Wettkampfzeit um über eine Stunde zu verkürzen. Bei diesem Wetter beklagte sich darüber kaum jemand.
Ausserordentliche Leistung Kniend
Trotz Nässe und Kälte liessen sich die Schützinnen und Schützen nichts anmerken und legten ein enorm hohes Niveau an den Tag. Nach der ersten Stellung Kniend setzten sich diefFührenden Verbände mit rund vier Punkten Vorsprung von den restlichen ab. So erreichte das Team Zentralschweiz mit einem Durchschnitt von 192.375 Punkten den dritten Platz und Zürich schloss mit 192.714 Punkten auf dem zweiten Platz ab. Den ersten Platz belegte der Verband aus der Ostschweiz nur etwas vor Zürich mit 192.875.
Liegend wurden Die Abstände kleiner
Am Ende der zweiten Runde hatte sich in den ersten drei Rängen nicht sehr viel geändert. Die Zentralschweiz konnte ihre Leistung verbessern und sich mit 389.250 Punkten nur ganz knapp vor Zürich (388.857 Punkte) auf den zweiten Platz platzieren. Unangefochten an der Spitze verblieb die Ostschweiz mit 389.375 Punkten.
Knappe, aber klare Entscheidung nach dem stehend-Schiessen
Auch in der letzten Kategorie stehend veränderte sich zum Schluss des Verbandmatches nicht viel in den vorderen Rängen. Zwar zeigte Zürich weiterhin eine solide Leistung, allerdings konnte das Team um Joëlle Baumgartner keine Plätze mehr gut machen und erreichte mit 573.857 Punkten den dritten Platz. Mit etwas mehr als drei Punkten Vorsprung (577.125 Punkte) sicherte sich das Team aus der Zentralschweiz um Nina Christen die Silbermedaille. Und mit nur etwas mehr als einem Punkt gewann das Team aus der Ostschweiz um Barbara Schläpfer die Goldmedaille im 84. Verbandmatch Elite Gewehr 50m 2020.
Und auch wenn die Einzelleistung beim Verbandsmatch nicht im Vordergrund steht, gab es auch hier ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Schluss: Joëlle Baumgartner (Zürich; 589 Punkte) klassierte sich mit nur ein paar hundertstel Vorsprung vor Petra Lustenberger (Zentralschweiz; dritter Platz) auf dem zweiten Rang. Mit klaren drei Punkten Vorsprung schoss sich Nina Christen (Zentralschweiz) auf den ersten Platz der Einzelwertung. Diese herausragenden Leistungen schien auch der Wetter-Gott zu schätzen: Die Siegerehrung fand bei strahlendem Sonnenschein statt.
Auch wenn dieses Jahr sicherlich ein spannendes und schwieriges Schützenjahr war, zeigte sich beim Verbandsmatch auf welch hohem Niveau sich das Schweizer Schützenwesen befindet. Ein Niveau, dass nicht nur allen Schwierigkeiten zu trotzen scheint, sondern sich nächstes Jahr hoffentlich auf demselben oder sogar besseren Stand bewegt. Wir dürfen sicherlich gespannt sein. (Charlene Jäggli)