1182 Punkte. Das darf man sich auf der Zunge zergehen lassen. Mit diesem Resultat gewann Lukas Roth am zweiten Wettkampftag an den Shooting Hopes im tschechischen Pilsen die Qualifikation in der Königsdisziplin Gewehr 50m Dreistellung. Damit wird der bestehende Schweizerrekord von Christoph Dürr von 2016 um ganze sieben Zähler übertroffen. Den Weltrekord hält Filip Nepejchal mit 1185 Zählern. Der Tscheche hatte im Qualifikationswettkampf in Pilsen für einmal das Nachsehen und klassierte sich hinter Roth mit 12 Punkten Rückstand auf Rang drei.
Lukas Roth lag den ganzen Qualifikationswettkampf über in Führung. Das Fundament für sein Glanzresultat legte Roth kniend und stehend: Bereits der Start mit 100 Punkten in der ersten Passe verlief optimal, kniend erzielte Roth insgesamt hervorragende 396 Punkte. Liegend legte er mit drei 100er-Passen und 94 in der achten Serie eine fast makellose Leistung hin – um dann stehend mit 389 Punkten seine insgesamt beeindruckende Darbietung erfolgreich abzuschliessen.
Im anschliessenden Final legte Roth einen suboptimalen Start hin. Mit einem Total von 151.1 Punkten in den Kniend-Passen handelte er sich einen entsprechenden Rückstand ein und lag lange auf Rang acht. Doch Roth bewies Nervenstärke und arbeitet sich kontinuierlich an die Podestplätze heran, in den Stehend-Knockouts war er stark und lag zwischenzeitlich kurz auf Rang drei. Am Ende jedoch jedoch schied Roth mit 434.2 Punkten aus dem Medaillenrängen aus. Der Sieg ging an den Tschechen Filip Nepejchal mit 465 Zählern vor dem Italiener Danilo Solazzo und dem Polen Maciej Kowalewicz.
Obwohl es nicht für eine Medaille gereicht hat: Lukas Roth darf sich über einen sehr gelungenen Wettkampf freuen. Nicht zuletzt hat er gezeigt, dass er mit den Besten des internationalen Schützennachwuchses auf Augenhöhe ist.
Nicht zu vergessen ist der zweite Schweizer Schütze, Sven Riedo: Mit 387 Zählern zeigte er eine kniend eine durchaus solide Leistung, die 393 liegend waren stark. Entschieden wird der Dreistellungsmatch jedoch stehend – und hier musste Riedo mit 378 Punkten Federn lassen. Am Schluss klassierte er sich mit einem Total von 1158 Zählern auf dem 17. Rang, dies bei insgesamt 66 gestarteten Athleten.
Bemerkenswerte Darbietung von Sandra Arnold
Auch bei den Juniorinnen Luftgewehr gibt es positives zu berichten: Die erst 15-jährige Sandra Arnold wurde mit dem Luftgewehr beste Schweizer Schützin. Die Urnerin erzielte gute 623.1 Punkte – nur gerade mal 1.3 Zähler fehlten zum Finaleinzug. Mit der erneuten Top-Klassierung auf internationalem Parkett setzt Arnold ihren bemerkenswerten Lauf fort: Bereits am Junior-Weltcup im deutschen Suhl vor rund einem Monat war sie beste Schweizer Luftgewehr-Juniorin – damals mit persönlicher Bestleistung von 624.2 Punkten – dito am Alpencup in München im Juni 2019.
Auf Rang 13 mit einem Total von 620.7 Punkten folgt Sarina Hitz. Nicht voll auf Touren kam Valentina Caluori, die 617.4 Zähler schoss, was den 29. Platz in der Tabelle ergab. Jennifer Kocher erzielte 607.3 Zähler (Rang 61). Mit 607.3 Punkten, abgeschlagen auf dem 63. Rang, landete Franziska Stark mit 606.5 Zählern.
joel kym mit guter individueller leistung
Auch die Junioren Pistole kamen am zweiten Wettkampftag in Pilsen zum Einsatz. Joel Kym zeigt dabei eine gute individuelle Leistung mit der Sportpistole 25m: 284 laute seine Passe in der Präzision, 288 im Schnellfeuerteil, was ein Total von 572 Punkten ergab.
Zufrieden zeigte sich nach dem Wettkampf Pistolen-Trainerin Claudia Loher: «In der Präzision konnte sich Joel nach der ersten Serie kontinuierlich steigern. Im Schnellfeuerteil hatte er immer wieder sehr gute Schüsse und konnte schliesslich mit einer vollen Serie ausschiessen».
Der erstplatzierte Lette Ernests Erbs erzielte ein Total von 587 Zählern. (cpe)