Am Samstagmorgen, 22. Juni, fanden die Mixed-Wettkämpfe mit der Luftpistole statt. Geschossen wurden in der weissrussischen Hauptstadt je drei Serien. Die Schweiz ging mit Heidi Diethelm Gerber und Steve Demierre an den Start. Das Duo klassierte sich mit 568 Punkten auf Rang 15. Vier Punkte trennten die beiden auf Rang acht, um sich so für die Medal-Matches zu qualifizieren.
Bei Steve Demierre war es der Start, der mit 91 Punkten in der ersten Passe in die Binsen ging. «Nach diesem Mega-Dämpfer hat sich Steve jedoch toll aus dieser schwierigen Situation herausmanövriert», sagt Daniel Burger, Leiter Bereich Spitzensport. 95 und 97 lauteten denn auch die beiden weiteren Passen des Fribourgers. Heidi Diethelm Gerber zeigt mit 95, 93 und 97 eine ordentliche Leistung. «Sie hatte zu Beginn Mühe mit der Schussauslösung, zeigte aber wie Steve unter Druck am Ende eine gute Leistung.»
Es wäre mehr möglich gewesen heute als der 15. Rang, bilanziert Burger. «Aber einmal mehr zeigt sich: Ein kurzer Hänger, und alles ist vorbei.»
Qualifikationssieger wurde das Team aus Bulgarien mit einem Total von 581 Zählern. Insgesamt bestritten 27 Pistolenteams den Wettkampf.
Gold ging im Final an das Team aus Russland, Silber sicherte sich Serbien, Bronze gewannen die Deutschen.
Gewehr-Mixed-Teams chancenlos
Auch die Gewehrschützinnen und -schützen begann das Abenteuer Minsk mit den Mixed-Wettbewerben. Für die Schweiz wolllten es hier die beiden Duos Petra Lustenberger und Jan Lochbihler sowie Nina Christen und Christoph Dürr richten. Bei den beiden Teams steckt jedoch der Wurm drin, die vier Athletinnen und Athleten zeigten eine insgesamt enttäuschende Leistung: Nina Christen und Christoph Dürr klassierten sich mit einem Total von 619.2 Punkten auf Rang 25 – die Differenz auf Rang acht, den das Duo aus Dänemark erkämpfte, betrug satte fünf Punkte. Abgeschlagen auf dem letzten Platz landeten Petra Lustenberger und Jan Lochbihler mit einem Total von 615.3 Zählern.
Petra Lustenberger und Jan Lochbihler haben beide überhaupt nicht das gezeigt, was sie in den Trainings in den letzten Wochen und Monaten angedeutet hätten, meinte Daniel Burger kurz nach dem Wettkampf. «Petra kämpfte mit der Höhe: Eine ganze Serie schoss sie hoch, erzielte dabei auch schlechte 9er. Mit nur 100,5 zum Start wog die Hypothek bereits so schwer, dass es nicht mehr möglich war, um in die Top Acht zu kommen», erklärt Burger. «Und Jan hatte mit Ausreissern zu kämpfen, schoss ebenfalls viele schlechte 9er.» Schliesslich blieben Lustenberger mit 306.5 und Lochbihler mit 308.8 Punkten weit hinter ihren eigenen Erwartungen zurück.
Der Hauptaugenmerk liegt nun auf dem Dreistellungsmatch, der am Mittwoch, 26. Juni ausgetragen wird.
Auch das Duo Nina Christen und Christoph Dürr kam in Minsk nicht auf Touren: «Nina kam nie richtig in den Wettkampf rein», so Burger. Mit 309.9 Punkten blieb auch sie weit unter ihren Möglichkeiten, während Christoph Dürr mit 309.3 Zählern einen ordentliche Leistung zeigte: «Als Newcomer an einem Event wie den European Games musste er noch etwas Lehrgeld zahlen», so Burger.
Ruhe bewahren und richtige Schlüsse ziehen
Wie lautet das Fazit des Leiters Bereich Spitzensport zum Auftakt der European Games? «Die Ränge 25 und 33 der beiden Gewehr-Teams sind überhaupt nicht das, was wir erwarten durften.» Es gelte nun, Ruhe zu bewahren, eine gute Analyse mit Trainer Enrico Friedemann zu machen und für die nächsten Wettkämpfe die richtigen Schlüsse zu ziehen. «Das Hauptziel des Teams liegt bei den 25- und 50m-Wettbewerben. Hier gehören Heidi Diethelm Gerber und Nina Christen zu den Favoritinnen, Jan Lochbihler zum erweiterten Kreis», hält Burger fest.
In den Medal-Machtches gingen Gold und Silber übrigens an die beiden Teams aus Russland, Bronze gewann das Duo aus Tschechien. (cpe)