Gewehr 10m Frauen: Wenn nur der Start besser gewesen wäre ...
Der Luftgewehrwettkampf der Frauen in der tschechischen Provinzstadt Pilsen wurde vom deutschen Team geprägt. Mit Sabrina Hössl, Melissa Ruschel und Julia Simon lagen drei deutsche Schützinnen an der Spitze der Qualifikationsrangliste. Dank Michaela Thöle auf Rang 6 konnte ein Quartett im Final antreten. Davon konnten die Schweizerinnen nur träumen. Andrea Brühlmann (Egnach TG) kam einem Finalplatz am nächsten. Wäre sie etwas besser in den Wettkampf gekommen, hätte der Traum Realität werden können. Brühlmann startete mit 101.3 Punkten, konnte sich danach aber deutlich steigern. Mit 106.2 Zählern in der fünften Passe gelang ihr eine nahezu perfekte Serie. Ihre 622.5 Punkte reichten letztlich zum 17. Rang. Auf einen Finalplatz fehlten ihr drei Zähler. Auch Muriel Züger (Galgenen SZ) gelang mit 101.8 Punkten kein optimaler Einstieg. Doch die junge Schwyzerin zeigte in der Folge, dass sie mehr kann. Der Ausreisser nach oben blieb bei ihr aber im Gegensatz zu Andrea Brühlmann aus. Mit 619.7 Punkten landete sie auf dem 36. Rang. Chiara Leone (Frick AG) zeigte einen konstanten Wettkampf mit Passen-Ergebnissen zwischen 101.8 und 103.8. In diesem mit 128 sehr grossen und stark besetzten Teilnehmerinnenfeld reichten die 617.2 Punkte zum 57. Schlussrang. Mit Elena Tomaschett vom Bündner Kader war in Pilsen eine vierte Schweizerin am Start. Sie erreichte ein Resultat von 607.9 Punkten und Rang 105.
Im Final änderte sich nur wenig an der deutschen Dominanz. Von den ersten fünf Plätzen gingen vier an die deutschen Schützinnen. Einzig die Tschechin Nikola Mazurova vermochte mit 249.7 Punkten und Rang 2 in die Phalanx einzudringen. Auf den Sieg hatte sie aber nie eine Chance. Diesen sicherte sich Julia Simon mit dem hervorragenden Resultat von 252.8 Punkten, einem Zehntel unter dem Weltrekord. Melissa Ruschel stieg als Dritte aufs Podium.
Olympische Schnellfeuerpistole 25m: Finalplatz in den 4-Sekunden-Serien vergeben
Sandro Loetscher (Rümligen BL) hatte bereits im ersten Teil der Qualifikation mit der Olympischen Schnellfeuerpistole 25m am Donnerstag, 2. Mai, angedeutet, dass ein Finalplatz für ihn in Reichweite liegt. Mit 285 Punkten und Zwischenrang 16 wahrte er sich alle Chancen für den zweiten Wettkampfteil. Schwächen zeigte Loetscher in der ersten Programmhälfte in den 4-Sekunden-Serien. Mit 92 Punkten konnte er in der schnellsten Serie nicht mit den Besten mithalten. Das galt leider auch für die zweite Wettkampfhälfte am Freitag, 3. Mai. Mit 98 (8-Sekunden-Serien) und 97 Punkten (6-Sekunden-Serien) war er hervorragend gestartet. Doch mit 90 Zählern in den beiden schnellsten Serien verlor er wieder einige Ränge. Letztlich klassierte sich der Baselbieter mit 570 Ringen auf dem guten 13. Platz. Auf einen Finalplatz fehlten ihm 7 Zähler. Der zweite Schweizer am Start, der Schaffhauser Roger Bollinger, der für das Schweizer Polizeiteam antrat, landete mit 533 Punkten auf dem 56. Rang bei 68 Klassierten.
Im Final setzte sich Qualifikationssieger Maksym Horodynets (UKR) mit 28 Treffern erst im Shoot-off gegen den Tschechen Martin Podhrasky durch. Rang drei ging an den deutschen Mathias Putzmann.
Gewehr 50m Dreistellung Männer: Starke Leistung von Pascal Bachmann
Nach seiner persönlichen Bestleistung im Liegendwettkampf Gewehr 50m zeigte Pascal Bachmann (Wila ZH) auch im Dreistellungsmatch einen überzeugenden Auftritt. 388 Punkte kniend, 395 Ringe liegend und 386 Zähler stehend sind die verdiente Ausbeute für eine starke Leistung. Der junge Zürcher blieb nach einem etwas verhaltenen Start während des gesamten Wettkampfs ohne grosse Schwächephase und war immer auf Tuchfühlung mit den Top Ten. «Er hat sehr konzentriert gearbeitet und den Wettkampf trotz steigender Nervosität mit einer starken Stehendperformance abgeschlossen», lobt ihn Trainerin Oriana Scheuss. Bachmann wurde mit 1169 Punkten, womit er seine persönliche Bestleistung um vier Zähler verbesserte, und dem 16. Rang belohnt. Für einen Finalplatz wären fünf Zähler mehr nötig gewesen. Im mit 127 Schützen sehr grossen und stark besetzten Feld darf Pascal Bachmann mit seinem Auftritt mehr als zufrieden sein. An der Spitze duellierten sich Milenko Sebic (SRB) und Filip Nepejchal (CZE) um den Sieg in der Qualifikation. Sebic setzte sich mit 1185 Zählern dank 80 Innenzehnern vor dem punktgleichen Tschechen durch. Die beiden blieben damit nur zwei Punkte unter dem Weltrekord. Aus der Schweiz waren in Pilsen neben Bachmann Mitglieder des Zürcher, des Glarner und des Polizeikaders am Start. Patrik Lustenberger aus dem luzernischen Rothenburg konnte sich mit 1167 Punkten weit vorne einreihen. Wäre die zweite Stehend-Passe (91 Punkte) nicht gewesen, wäre gar einiges mehr als der 25. Rang möglich gewesen. Der zweite Polizist, der Glarner André Eberhard, klassierte sich mit 1146 Punkten auf dem 90. Rang. Die Zürcher Kadermitglieder Caspar Huber (1153), Sascha Merki (1152), Erdembileg Shjinbat (1142) und Christian Wismer (1120) landeten auf den Rängen 71, 74, 96 und 117. Dem Glarner Mischa Armati reichten die 1128 Zähler zum 112. Platz.
Dane Kevin Sampson (AUS) war im Final lange auf Siegeskurs: Der Aussenseiter lag deutlich in Führung. Doch entschieden wird ein Dreistellungsmatch in den abschliessenden Stehend-Schüssen. Und dort verlor Sampson Rang um Rang. Am Ende musste er mit Platz 4 vorlieb nehmen. Die drei Favoriten Milenko Sebic (SRB), Filip Nepejchal (CZE) und Tomasz Bartnik (POL) zogen an ihm vorbei. Der Sieg ging an Bartnik mit 462.1 Punkten. Er vermochte in den letzten paar Stehend-Schüssen den Tschechen Nepejchal um 1.4 Punkte zu distanzieren. Qualifikationssieger Sebic durfte sich über den dritten Rang freuen. (van)