1169 Punkte hatte Nina Christen (Wolfenschiessen NW) am 26. April in der Elimination Gewehr 50m Dreistellung geschossen. Hätte sie diese Leistung tags darauf wiederholt, sie wäre am Weltcup in Changwon (KOR) im Final gestanden. Doch die Nidwaldnerin kam nicht recht auf Touren. Mit 393 Punkten kniend startete sie zwar vielversprechend. Doch 390 Punkte liegend sind auf diesem Niveau zu wenig. Nina Christen verlor entscheidend an Boden. Mit 377 Punkten stehend war keine rangmässige Verbesserung mehr möglich. Für die Zeitmilitär-Sportsoldatin wäre angesichts der Tatsache, dass 1168 Punkte für den Final reichten, mehr drin gelegen. Nun klassierte sie sich mit 1160 Punkten auf dem 34. Rang. Am nächsten an einem Finalplatz dran war Petra Lustenberger (Rothenburg LU). Die Luzernerin steigerte sich gegenüber der Elimination, verlor aber in jeder Stellung den einen oder anderen Punkt zuviel, um zu den besten Acht zu gehören. Mit 388 Punkten kniend hielt sie den Anschluss an die erweiterte Spitze. 392 Punkte liegend halfen dann aber kaum, um weiter nach vorne zu stossen. Auch die 383 Punkte stehend waren solid. Aber solid zu sein, reicht auf diesem Niveau eben nicht aus. Mit 1163 Punkten blieb Lustenberger der 25. Rang. Andrea Brühlmann (Arbon TG) verlor gegenüber der Elimination vier Punkte. Sie büsste in allen Stellungen ein paar Zähler ein. Mit 1150 Punkten (384/389/377) reihte sie sich auf dem enttäuschenden 59. Rang ein.
Die Schweizerinnen konnten in Changwon also nicht zum Höhenflug ansetzen. An der Ranglistenspitze machten andere die Musik. Mit 1178 Punkten gewann Ziva Dvorsak (SLO) die Qualifikation vor Franziska Peer (AUT) und Jolyn Beer (GER). Von diesem Trio konnten sich am Ende zwei über Edelmetall freuen. Franziska Peer startete hervorragend in den Final. Nach den Kniend- und Liegend-Schüssen lag sie mit 3.3 Punkten und mehr vor der Konkurrenz. Doch es ist eine Binsenweisheit: Entschieden wird ein Dreistellungswettkampf im Stehend-Anschlag. Und hier schmolz der Vorsprung von Franziska Peer wie Schnee an der Frühlingssonne. Die Chinesin Wang Zeru übernahm das Zepter und führte zwei Schüsse vor dem Ende mit 1.9 Punkten Vorsprung. Mit einer 8.4 liess sie aber nochmals Spannung aufkommen. Franziska Peer zog nochmals mit der Chinesin gleich und musste ihr am Ende doch den Vortritt lassen. Ihre 9.8 im letzten Schuss stand einer 9.9 von Wang Zeru gegenüber. Die Chinesin siegte mit 458.3 Zählern 0.1 Punkte vor Peer. Bronze ging an Qualifikationssiegerin Ziva Dvorsak. (van)