Wer mit 91 Punkten an einem Weltcup in die Luftpistolen-Qualifikation startet, kann seine Siebensachen zusammenpacken. Zu hoch ist das Niveau, um diese Hypothek noch aufholen zu können. Genau dies ist Heidi Diethelm Gerber am 25. April am Weltcup in Changwon (KOR, 20. bis 30. April) widerfahren. Der Start in den Wettkampf misslang ihr damit gründlich. Zwar konnte sie sich mit der folgenden 97er-Serie etwas fangen. Die 93 Zähler in der dritten Serie machten aber auch noch das letzte Fünkchen Hoffnung zunichte. Letztlich kam die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin auf 567 Zähler (14 Innenzehner) und musste sich mit dem 41. Rang zufrieden geben. «Heidi hat alles versucht», sagt Daniel Burger, Leiter Bereich Spitzensport. Doch es wollte nichts zusammenpassen. «Und wenn es mal lief, kamen 9.9er in Serie dazu.» Dabei wäre es für Heidi Diethelm Gerber wichtig gewesen, einen guten Start zu erwischen, wie Ehemann und Trainer Ernst Gerber erklärt. «Ihr fehlt momentan mit der Luftpistole die Sicherheit. Da wird es mit einem Fehlstart für den weiteren Wettkampf auch nicht einfacher.»
Wie ein guter Start aussieht, zeigte die Französin Celine Goberville, die mit einer glatten 100 begann. Am Schluss belegte sie mit 580 Zählern in der Qualifikation hinter Vitalina Batsarashkina (RUS) punktgleich den zweiten Rang. Im Final triumphierte die Drittplatzierte der Qualifikation. Die Weissrussin Viktoria Chaika siegte mit 241.7 Punkten vor der Chinesin Ji Xiaojing und der Europameisterin und Final-Weltrekordhalterin Zorana Arunovic aus Serbien. Goberville und Batsarashkina landeten auf den Rängen 7 und 8.
Gewehr 50m Dreistellung: Beide Schweizer sind in der Qualifikation dabei
Im Einsatz waren am 25. April auch die beiden Gewehrschützen Pascal Loretan (Düdingen FR) und Jan Lochbihler (Holderbank SO). Ihr Auftritt in der Elimination Gewehr 50m Dreistellung war aber nicht viel mehr als ein Training unter Wettkampfbedingungen, schied doch jeweils nur der letzte Schütze der beiden Ablösungen aus. Diese Hürde war für beide Schweizer kein Problem, auch wenn Pascal Loretan mit Rang 37 in der ersten Ablösung nur zwei Schützen hinter sich liess. Will er in der Qualifikation ein Wörtchen mitreden, muss er sich gewaltig steigern. 1137 Punkte reichen auf internationaler Ebene nirgends hin. Der Fribourger verlor vor allem stehend den Anschluss und musste in den vier Serien zweimal eine Siebner-Wertung hinnehmen. Besser unterwegs war Jan Lochbihler. Mit 1168 Punkten (48 Innenzehner) klassierte er sich in der zweiten Ablösung der Elimination auf dem 9. Rang. Über alle 78 Schützen gesehen reihte er sich auf dem 15. Rang ein. Das weckt Hoffnungen. Mit einer Steigerung insbesondere in der Kniend- und in der Stehend-Stellung darf er sogar von einer Finalteilnahme träumen. (van)