Luca Filippini, Präsident des Schweizer Schiesssportverbands, hatte sich nach dem Ja der Schweizer Stimmbevölkerung zum neuen Waffengesetz am vergangenen Sonntag, 19. Mai, einen Rekordaufmarsch der Schützinnen und Schützen am Eidgenössischen Feldschiessen gewünscht. Sein Aufruf wurde gehört: Mit 130'184 Schützinnen und Schützen wurde das angestrebte Ziel von 130'000 Teilnehmenden erreicht. Die Beteiligung am grössten Schützenfest der Welt war so gross wie seit 2014 nie mehr. Die Teilnehmerzahl wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 2682. Das sind 2.1 Prozent mehr. Für den Schweizer Schiesssportverband ist dies ein deutliches Zeichen: Die Schiesstradition in der Schweiz lebt – unabhängig von einem negativen Entscheid an der Urne.
Wenig überraschend ist, dass wie schon am 19. Mai das Tessin für die positive Überraschung besorgt ist. Die Tessiner hatten am Abstimmungssonntag als einziger Kanton das neue Waffengesetz abgelehnt. Nun setzte das Tessin auch in Bezug auf die Steigerung der Teilnehmerzahl eine Bestmarke. 6337 Schützinnen und Schützen waren in der Sonnenstube der Schweiz am Feldschiessen dabei, fast 1000 mehr (+18.69%) als im Vorjahr. Grosse Steigerungsraten wiesen auch Uri (+15.03%) und Obwalden (+11.47%) auf.
Das Eidgenössische Feldschiessen, dessen Geschichte auf das Jahr 1872 (Gewehr) und 1919 (Pistole) zurückgeht, ist landesweit als volksnaher Grossanlass rundum positiv verlaufen. Es kann weiterhin als gutes Zeichen gewertet werden, dass eine grosse Zahl an Schweizerinnen und Schweizern aus allen Bevölkerungsschichten und Altersstufen am Feldschiessen teilnimmt und damit ein Bekenntnis zur Schweiz und ihren Traditionen abgibt. Für den Schweizer Schiesssportverband ist es nach der Niederlage an der Urne eine Bestätigung des eingeschlagenen Wegs. Der SSV wird sich wie bis anhin mit grösstem Engagement für die Schweizer Schützentradition einsetzen. (van)
Maximalresultate (alle Angaben ohne Gewähr). Gewehr (72 Punkte): Claude Chenaux (Gansingen AG), Jörg Fankhauser (Rombach AG), Niklaus Sonderegger (Oberegg AI), Marcel Aebischer (Schliern bei Köniz BE), Bernhard Amacher (Oberried BE), Markus Beutler (Heimberg BE), Peter Boss (Schwanden BE), Urs Vogt (Lützelflüh BE), Hansruedi von Allmen (Grindelwald BE), Christian von Bergen (Innertkirchen BE), Bruno Wyssmüller (Thun BE), Dimitri Aebersold (Murten FR), Norbert Klauss (FR), François Passaplan (Hauteville FR), Pascal Barrea (Sils im Domleschg GR), Andreas Bühler (Tschappina GR), Ueli Krebs (Sent GR), David Solèr (Flims Waldhaus GR), Andrea Stiffler (Davos Dorf GR), Walter Widmaier (Schiers GR), Dejan Marquis (Vicques JU), Stefan Rast (Hochdorf LU), Guido Gander (Ennetmoos NW), Ivo Büsser (Weesen SG), Bruno Ryser (Biezwil SO), Patrick Suter (Brunnen SZ), Albert Koller (Tobel TG), Mario Calanca (Claro TI), Andreas Jentsch (Ausserbinn VS), Jacques Métrailler (Evolène VS), Alfred Fässler (Wetzikon ZH), Aleksandr Goryachkin (Winterthur ZH), Rolf Gremper (Winterthur ZH), Samuel Kramer (Raat ZH), Franz Marty (Schönenberg ZH), Lukas Obrist (Stadel b. Niederglatt ZH), Peter Schertenleib (Dielsdorf ZH), Jürg Schwarz (Adlikon ZH), Rafael Spiller (Volketswil ZH).
Pistole (180 Punkte): Daniel Dennler (Auenstein AG), Andreas Hunziker (Oberkulm AG), Michel Faigaux (Tavannes BE), Stefan Oesch (Biel/Bienne BE), Markus Schmid (Itingen BE), Marco Christov (Grand-Lancy GE), Peter Bühler (Willisau LU), Johnny Hutzli (Neuchâtel NE), Sepp Kost (Engelberg OW), Ralph Pagotto (Rheineck), Brenno Regazzoni (Tesserete TI), François Verdan (Boussens VD), Christophe Bonnevie (Monthey VS), Markus Keller (Fahrweid ZH), Kevin Schudel (Seuzach ZH), Paul Stutz (Zwillikon ZH), Raphael Weber (Langnau am Albis ZH).