Die 189. Delegiertenversammlung des Thurgauer Kantonalschützenverbandes begann mit dem Einmarsch des Vorstands zu den Klängen des Inf Rg 31-Marsches, gespielt von der Stadtmusik Steckborn unter der Stabführung von Harald Fröhlich. «Ich danke den Vereinigten Schützen von Steckborn für die Organisation dieses Anlasses», sagt Präsident Werner Künzler am Freitagabend bei der Begrüssung der 197 Delegierten sowie militärischen und politischen Gästen, an der Spitze Regierungspräsident Walter Schönholzer, in der Feldbachhalle. Dieser bezeichnet sich als aktiver Armbrustschütze. Er ist persönlich mit dem Schiesssport verbunden und hebt hervor: «Mir ist wichtig, dass die Jungen am Schiesssport Freude bekommen.» Zudem erwähnt er die lange und erfolgreiche Geschichte dieses Sports im Thurgau und nennt Disziplin, Präzision und Leidenschaft als wichtige Faktoren, welche das aktive Leben der kantonalen Vereine prägen. Für ihn sind die 95 schiessenden Mitgliedervereine eine tragende Säule in der Thurgauer Sportszene.
Gute Resultate in allen Bereichen
Der Steckborner Stadtrat Markus Michel erweist sich bei der Vorstellung der Stadt nicht nur versiert beim Präsentieren der geschichtlichen, wirtschaftlichen und geografischen Hintergründe der Stadt, sondern auch als Schütze mit Leibe und Seele. «Schiessen ist für uns, die Vereinigten Schützen Steckborn, eine Herzensangelegenheit und ein Stück Schweiz, dass wir in uns tragen», ruft er voller Begeisterung in den Saal. «Mit dem 200-Jahr-Jubiläum des Schweizer Schiesssport Verbands wurde mit einer grossen Werbekampagne auf die Tage der offenen Schützenhäuser hingewiesen», blickt Präsident Werner Künzler auf das verflossene Schützenjahr zurück. Freude bereiten ihm insbesondere die hervorragenden Resultate der Thurgauer Schützinnen, dies nicht nur kantonal, sondern schweizweit und international. In verschiedenen Blöcken werden die Erfolgreichsten von ihnen im Verlauf des Abends geehrt. Eine besondere Ehrung kommt dabei Rudolf Heierli von der Schützengesellschaft Mauren-Berg zuteil. Er darf für seine grossen Verdienste im Bereich der Jugendförderung die erstmals verliehene Ehrenauszeichnung des Thurgauer Kantonalschützenverbandes entgegennehmen.
Einstimmigkeit bei allen Traktanden
Einstimmig genehmigen die Delegierten die von Peter K. Rüegg vorgelegte Jahresrechnung mit einem Gewinn von 12 000 Franken, dessen Zuweisung an das Eigenkapital und das Budget 2025 bei gleichbleibendem Mitgliederbeitrag. Keine Diskussion und ebenfalls Einstimmigkeit gibt es auch bei den Wahlgeschäften. Präsident Werner Künzler, Peter K. Rüegg (Freie Schiessen) und Vizepräsident David Jenni werden für eine weitere Amtsdauer bestätigt. Neu in den Vorstand wählen die Delegierten Jeff Chomicz (Handrohrschützen Alterswilen), Andreas Herzog (Schützen Wilen-Rickenbach) und Stefan Merz (Schützengesellschaft Bissegg). Sie übernehmen die Ressorts Finanzen, Gewehr und Nachwuchs.
Im Rahmen einer Videobotschaft ruft der Bündner Nationalrat Martin Candinas, OK-Präsident des Eidgenössischen Schützenfestes 2026, die Thurgauer Schützinnen und Schützen auf, sich an diesem vielversprechenden Anlass unter dem Motto «Tradition und Passion» zu beteiligen. Die Organisatoren erwarten zwischen dem 5. Juni und 5. Juli kommenden Jahres 36 000 Schützinnen und Schützen und Tausende von Besuchern in Chur und in den 90 Aussenständen. «Erstmals wird auf durchwegs vollelektronischen Anlagen geschossen», unterstreicht der OK-Präsident.
Weiterhin will der Thurgauer Kantonalschützenverband am sogenannten «Göttibatzen» für die Nachwuchsförderung festhalten. Dafür zählt man auf die bisherigen und auch auf neue Sponsoren. (Werner Lenzin)