Schweizer Schiesssportverband

Die Rüdlinger Jungschützen «on top»

Kreiskommandant Hauptmann Steven Senn übergibt dem neuen JS-Feldmeister Nuri Rey aus Rüdlingen den begehrten Karabiner. Flankiert von den Ehrendamen (links: Conny Pletscher und (rechts) Hilde Wanner. Ebenfalls auf dem Foto: JS-Chef, Daniel Zweifel.

Kreiskommandant Hauptmann Steven Senn übergibt dem neuen JS-Feldmeister Nuri Rey aus Rüdlingen den begehrten Karabiner. Flankiert von den Ehrendamen (links: Conny Pletscher und (rechts) Hilde Wanner. Ebenfalls auf dem Foto: JS-Chef, Daniel Zweifel.

Die Delegierten aller Schaffhauser Schützenvereine und die eingeladenen Ehrengäste trafen sich am vergangenen Samstag in Buchthalen zur 189. Delegiertenversammlung des Schaffhauser Kantonalschützenverbandes. Im Mittelpunkt des Anlasses standen zahlreiche Ehrungen und eine äusserst richtungsweisende Abstimmung mit ungewissen Konsequenzen.

Pünktlich um 14 Uhr begann mit dem Einmarsch des Kantonalvorstandes, angeführt durch den Fähnrich des Kantonalschützenverbandes Paul Brühlmann und dem Fähnrich des Schiessvereins Buchthalen Yanick Brunner, die Delegiertenversammlung. Für die musikalische Untermalung sorgte die Polizeimusik Schaffhausen, die unter der Leitung von Felix Meisterhans den Marsch: «Albula» von C. Friedemann ausgewählt hat. Flankiert von den beiden Ehrendamen Conny Pletscher und Hilde Wanner, die sich in der schönen Schlaatemer Tracht präsentierten, begrüsste der Präsident Pascal Herren alle Anwesenden und bedankte sich herzlich bei den Mitgliedern des SV Buchthalen für die Organisation der Versammlung. Nach der musikalisch umrahmten Totenehrung und einem weiteren Paradestück der Polizeimusik Schaffhausen wurden die Musikanten mit Applaus verabschiedet.

Gruss der Gemeinde
Der Stadtrat Marco Planas stellte in einer lebhaften Rede die Stadt Schaffhausen vor. Rund 39'000 Einwohner können sich, bei einem Angebot von 120 aktiven Vereinen, ihre persönliche Freizeitaktivität aussuchen. Als Vorbereitung auf die Versammlung hatte er in Gesprächen mit Schützen die Bedeutung und Faszination des Schiesssports kennengelernt. Konzentration und mentale Stärke im Gleichklang mit Geselligkeit und gelebtem Vereinsleben sind in der heutigen kurzlebigen Zeit, nahezu unbezahlbar.

Zahlreiche Ehrungen und Ansprachen
Aus zeitlichen Gründen musste die Ehrung von 23 Schützen kurz vor der Versammlung durchgeführt werden. Die Eidg. Verdienstmedaille durften Marianne Christen, Franz Baumann und Alfred Kronenberg entgegennehmen. Die 12 besten Jungschützen und jugendlichen Schützen aus dem Kanton wurden mit Zinnbechern ausgezeichnet. Als Gewinner der 4. und 5. Feldmeisterschaftsmedaille durften sich insgesamt 4 Schützen mit Applaus feiern lassen.
Als erfolgreichste Jungschützen im Kanton durften die drei Rüdlinger Jungschützen: Jérémie Bosshard, Lilian Keller und Nuri Rey auf die Bühne. Komplettiert wurden die drei Rüdlinger von Nina Oberhänsli aus Thayngen. Neben dem Zinnteller des SSV kann sich Jérémie Bosshard zusätzlich an einer sportlichen Herrenuhr erfreuen. Gewinner des schon fast legendären Karabiners wurde Nuri Rey. Dank sehr guten Resultaten in der Feldmeisterschaft durfte er stolz die traditionsbewusste Holzwaffe aus den Händen des Schaffhauser Kreiskommandanten, Steven Senn von der SH-Militärdirektion entgegennehmen. Herzliche Gratulation allen Gewinnern.

Gruss der Regierung
Frau Dr. Cornelia Stamm Hurter, Regierungsrätin und Militärdirektorin, überbrachte sehr gerne den Gruss aus der Regierung. Gleich zu Beginn erwähnte sie die vielen namhaften Abgänge im VBS. Von düsteren Zeiten darf aber keine Rede sein. Neue Kräfte werden das Boot wieder auf Kurs bringen. Hurters Kernthema galt den vielen ehrenamtlichen Helfern, die in Zeiten des Individualismus, einen grossen Beitrag leisten, um Menschen aus unterschiedlicher Herkunft und Generation, zu einem sozialen Zusammenhalt führen. Dieses echte Zusammensein, echte Kontakte und echte reale Erlebnisse sind gerade in der heutigen Zeit unabdingbar. Der überbrachte Gruss aus der Regierung wurde mit grossem Applaus verdankt.

Gruss aus dem Bündnerland
Carl Frischknecht, als Generalsekretär des nächsten Eidg. Schützenfest 2026, besuchte den nördlichsten Kanton sehr gerne. Auch ohne Beamer oder andere optischen Präsentationmittel, machte er in seinem Sympathischen Bünder Dialekt beste Werbung für den Grossanlass in seiner Heimat. 36'000 Schützen werden erwartet, die einerseits im Festzentrum «Rossboden» oder in den 19 dezentralen Schiessständen ihre Fertigkeit des sportlichen Schiessens prüfen können. Unter dem Motto: Tradition und Passion oder auf romanisch «Tradiziun et Passiun» ist Chur bereit vom 5.Juni bis 5.Juli 2026 seine Gäste willkommen zu heissen.

Versammlung
Der eigentliche Versammlungsteil war eher unspektakulär. Zu Jahresbericht, Jahresrechnung, Budget, Jahres- und Mitgliederbeiträgen und die eine Reglements-Änderung betr. den Teilnahme-Modalitäten für den kantonalen GM-Final der Jungschützen wurde zugestimmt. Doch da war noch ein Gegenantrag eines engagierten Ordonnanzgewehr Schützen Markus Stanger, der den Verbandsantrag zur Änderung der Meisterschützenkonkurrenz in Zweifel zog.

Brisante Abstimmung
Der SHKSV organisiert eine Meisterschützenkonkurrenz mit 10 gewerteten Resultaten. Entgegen anderen Kantonen, die ähnliche Wettkämpfe anbieten, hat Schaffhausen die Eigenheit, dass alle Schützen «im selben Topf» ausgewertet werden. Sport- und Ordonnanzgewehre – bunt gemischt. Die technische Differenz dieser unterschiedlichen Waffenarten zu ermitteln ist ein Ding der Unmöglichkeit. Bis jetzt wurden 2 Punkte gewährt, die den Unterschied zwischen Sport und Ordonnanz ausmachten. Bei einem Resultat von 95 Punkten mit dem Ordonnanzgewehr, musste der Schütze mit dem Sportgewehr 97 Punkte schiessen um gleichzuziehen. Der Verband schlug vor, dass in der Entwicklung und den Modifikationsmöglichkeiten der Ordonnanzgewehre hier eine Korrektur notwendig ist.
Mit nur einem Differenzpunkt sollte die Waage wieder ins Lot gebracht werden. Markus Stanger antwortete mit einem Gegenantrag, dass diese Differenz mit nur einem Punkt zu klein berechnet sei und zu Ungunsten der Ordonnanzgewehre ausfällt. Mit diversen Berechnungen, Vergleichen und Prognosen versuchte er die Delegierten von seinem realistisch errechneten Wert von 1.3 Punkten zu überzeugen. Die Abstimmung zeigte nach doppelter Kontrolle folgendes Resultat:
40 Stimmen für den Antrag des Verbandes (Goliat) und 38 Stimmen für den Gegenantrag von Markus Stanger (David) bei 18 Stimmenthaltungen. Ob die Prognosen seine Richtigkeit erlangen werden, wird sich in einem Jahr zeigen, aber der Schreibende geht von einer Dominanz der Sportgewehre aus, die zukünftig die Podestplätze unter sich ausmachen. (Markus Stanger)

Galerie

DSC 1331 DSC 1290
swiss_olympic_member.png Swisslos_Logo.png Logo_LoRo.jpg