Schweizer Schiesssportverband

Ein Jahr voller Freudentränen

Die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft des Schiesssports (v.l.): Olympiasiegerin Chiara Leone, Schiesssport-Legende Silvia Guignard und Senkrechtstarterin Emely Jäggi.

Die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft des Schiesssports (v.l.): Olympiasiegerin Chiara Leone, Schiesssport-Legende Silvia Guignard und Senkrechtstarterin Emely Jäggi.

Hoch die Tassen: Das Schweizer Nationalkader liess es 2024 auf dem internationalen Schiesssport-Parkett krachen. Grund genug, sich anlässlich der alljährlichen Zusammenkunft gebührend zu feiern.

2024 war für den Spitzensport das Jahr der Freudensprünge: 39 Goldmedaillen, 26 Mal Silber und 30 Bronzemedaillen.
Besonders unvergessen bleiben dabei der Olympiasieg von Chiara Leone und die Olympia-Bronzemedaille von Audrey Gogniat. «Ich bekomme noch immer Gänsehaut, wenn ich daran denke», sagte SSV-Geschäftsführer Silvan Meier, der Leones Triumph vor Ort hautnah miterlebte, an der Kadertagung im Bieler Kongresshaus.

Standing Ovations für Leone
Mit dem schönsten Bildern ihres Olympiasiegs und stehenden Ovationen wurde die Aargauerin Chiara Leone gewürdigt. «Da musste ich mich wirklich zusammenreissen», so die Weltnummer 1 im Dreistellungswettkampf. «Diese Würdigung war schon sehr schön. Auch, weil es für alle etwas Besonderes war.
Wir alle in einem Raum, wir alle arbeiten darauf hin… Es braucht alle dafür», betonte die 26-Jährige. «Was wir dort erlebt haben, war einfach super. Obwohl wir vor Ort gar nicht mehr richtig kapierten, was da gerade passiert war. Und jetzt im Nachhinein kommen viele schöne Erinnerungen und Gefühle hoch», sagte SSV-Präsident Luca Filippini und dankte den Athletinnen und Athleten in seiner Ansprache für alles, was sie im letzten Jahr geleistet haben und ihre Bereitschaft, dies auch in Zukunft zu tun.
Ebenfalls der in den USA weilende Jurassierin Audrey Gogniat applaudierten ihre Teamkolleginnen und -kollegen für ihren grandiosen 3. Platz an den Olympischen Spielen.

Emotionale Schützinnen
Tosender Applaus auch für Senkrechtstarterin Emely Jäggi. Letzten Frühling hatte sich die 16-Jährige am ISSF Olympia Qualifikationsturnier nicht nur Silber geholt, sondern auch einen Quotenplatz gewonnen. «Diese Juniorin hat den Wettkampf der Elite-Schützinnen wie ein Komet aufgewirbelt», sagte Gewehrtrainer Enrico Friedemann. Sichtlich überwältigt kämpfte die Solothurnerin mit den Tränen und erinnerte ihre Kolleginnen und Kollegen daran, nie den Glauben an sich selbst zu verlieren.
Feuchte Augen hatte auch Schiesssport-Legende Silvia Guignard, die an der Outdoor Europameisterschaft in Osijek sowohl in den Einzel-, als auch den Team-Wettkämpfen insgesamt viermal auf dem Podest stand. Nun hat sich die Zürcherin vom Leistungssport verabschiedet. Dem SSV bleibt die 50-Jährige glücklicherweise als Trainerin des RLZ Luzern erhalten.

Ein Erfolgs-Team
Weitere grosse Erfolge – sowohl in den Einzel-, als auch in den Team-Wettbewerben  - erzielten die Athletinnen und Athleten an der Outdoor Europameisterschaft in Osijek. In den Kleinkaliber-Wettkämpfen brillierten Chiara Leone, Nina Christen, Emely Jäggi, Anja Senti, Sarina Hitz und Christoph Dürr.
Über 300m holten sich Silvia Guignard, Gilles Dufaux, Simon Maag, Pascal Bachmann, Sarina Hitz und Anja Senti weitere Podestplätze.
Bei den Juniorinnen sicherte sich Pistolenschützin Alice Ambrosini im 25m-Wettkampf Bronze.
An der Druckluft-EM in Györ schafften Audrey Gogniat und Gewehr-Juniorin Alexia Tela den Sprung aufs Podest. Letztere kürte sich an ihrer ersten EM gar zur Vize-Junioreneuropameisterin.
Mit ihrem grossen Potenzial überzeugten an der Junioren-WM auch die Gewehrjuniorinnen. In den Kleinkaliber-Wettkämpfen holten sich Emely Jäggi, Ekaterina Chenikova, Vivien Jäggi sowie Alexia Tela Silber und Bronze.

Verabschiedungen
Folgende Athletinnen und Athleten haben den SSV verlassen: Die Juniorinnen und Junioren Maéva Baretta, Emely Gyger, Janis Wisler und Leonie Zurfluh, die Gewehrschützinnen Silvia Guignard, Gina Gyger und Valentina Caluori sowie die Pistolenschützin Jessica Waeber.
Weiter verabschiedet haben sich Head-Coach Daniel Burger, Spitzensport-Assistentin Eltiona Miroci, Pistolen-Trainerin Heidi Diethelm, Leiter der Nachwuchsförderung Philippe von Känel, die Gewehr-Trainer Fabio Sciuto und Torben Grimmel, die Junioren-Trainerinnen und -Trainer Andrea Binggeli, Olivier Schaffter und Claudia Colombo.

Neues Jahr, neues Glück
Der Bereich Spitzensport erwartet ein herausforderndes Jahr; es bestehen weiterhin Vakanzen in wichtigen Positionen. Und der Fachkräftemangel betrifft auch den SSV, bedauert Silvan Meier, der den Bereich Spitzensport und Nachwuchsförderung interimistisch leitet:
«Im Sportbereich ist es noch komplexer: Wir fischen in einem kleinen Teich. Die Schweiz ist klein, die Sportlerwelt noch viel kleiner, und es gibt nur eine Handvoll Fachpersonal, welches den Sport aufrecht erhält. Es geht aber auch darum, die bestehenden Leute zu halten. Da ist der SSV -  genauso wie alle anderen -  nicht davon befreit, dass die Arbeitgeberattraktivität immer mehr ins Zentrum rückt.» Sein Hauptziel sei nun, den Athletinnen und Athletin jene Gelassenheit und Zuversicht zu geben, die im Leistungssport so wichtig sei: «Es ist zwar noch nicht da, wo es sein sollte, aber wir arbeiten daran und gehen den Weg gemeinsam.»

Impressionen Kadertagung

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