Beeindruckende Resultate im Luftgewehr-Wettkampf der Frauen, welche die hohen Werte der Männer vom Vortag in den Schatten stellten. In der Top 8 der besten Luftgewehrschützinnen war auch Olympia Bronzemedaillengewinnerin Audrey Gogniat. Für die 22-jährige Jurassierin das erste Mal, dass sie einen Weltcup-Final erreichte. Und dies mit grossartigen 634.7 Punkten in der Qualifikation. Damit stellte Gogniat sogar noch einen neuen Schweizerrekord auf.
Für Schiesssport-Fans war der 10m-Final am Weltcup Buenos Aires (ARG) am Montag ein wahrer Genuss fürs Auge: Die acht Finalistinnen standen mit ihren Weltklasse-Resultate nahe beieinander und kämpften um jeden Punkt.
Im entscheidenden Moment katapultierte sich Gogniat mit einer 10.9 aufs Podest.
«An einem perfekten Tag hätte ich nur 10.9 geschossen, aber der Tag war schon gut», scherzt die 22-Jährige und ergänzt bescheiden: «Ich habe im Final noch einige Fehler gemacht, was mich Punkte gekostet hat, aber ich bin zufrieden, weil ich eine konstante Leistung ablieferte.»
«Der Wettkampf ging heute wie ein heisses Messer durch die Butter», freute sich Trainer Enrico Friedemann über Audrey Gogniats Podestplatz.
«Ein fader Beigeschmack»
Trotz ihrer starken 630.0 Zähler konnte sich Chiara Leone nicht für die Endrunde qualifizieren; für einen Finalplatz war ein Punkteminimum von 631.6 nötig.
Auch wenn dies einen faden Beigeschmack hätte, sei sie mit ihrem Resultat zufrieden, sagt Chiara Leone: «Gerade, weil ich mit dem Luftgewehr zurzeit eher etwas Mühe habe. Schön zu sehen, dass es dennoch über weite Strecken gut funktionieren kann. Über zwei Drittel gelang mir das gut. Es ist natürlich schade, wenn es am Schluss zu einem Leistungseinbruch kommt. Das wirkt immer etwas blöd. Allerdings konnte ich an einem Wettkampf schon lange nicht mehr so hoch schiessen wie heute. Jetzt muss es nur noch gelingen, dies bis zum Schluss durchzuziehen; insbesondere auf der mentalen Ebene», analysiert die Olympiasiegerin. Bereits in einer Woche hätte sie am Weltcup Lima die nächste Chance zu verbessern, was in Buenos Aires noch nicht funktioniert hätte.
Weiter bestritten Emely Jäggi (628.1), die als RPO startete sowie Nina Christen (627.9) das Luftgewehr-Einzel der Frauen.
Hier geht es zum Livestream
(rge)
Sonntag, 6. April 2025
Kein Finalplatz für die Schweizer
Harter Wettkampf-Sonntag am Weltcup Buenos Aires bei den Männern: In der Luftgewehr-Disziplin bleiben Christoph Dürr und Jan Lochbihler trotz solider Resultate in der Qualifikation hängen. Grund dafür waren mehrere Störfaktoren.
Die Männer schenkten sich im Luftgewehr-Wettkampf nichts. Einmal mehr überzeugten besonders die Asiaten mit äusserst hohen Resultaten. An der Spitze triumphierte der Inder Arjun Babuta mit 634.5 Ringen. Damit blieben Christoph Dürr mit 628.5 Punkten und Jan Lochbihler mit 625.0 Ringen nahezu chancenlos; für einen Finaleinzug waren mindestens 630.1 Zähler nötig gewesen.
Ramba Zamba auf dem Schiessstand
Das südamerikanische Feuer zeigte sich zu Lochbihlers Bedauern auch während des Wettkampfs: «Nach 10 Schüssen wurde plötzlich laute Musik gespielt. Die Box war dabei genau hinter mir. Das hat mich komplett aus der Konzentration gerissen», so der 33-jährige Solothurner. Dann gab es einen Konflikt mit dem Wettkampfteilnehmer, der genau neben Lochbihler schoss. «Er legte das Gewehr jeweils lautstark aufs Stativ und kam damit in meine Achse. Das war wirklich mühsam», so der Gewehr-Profi weiter. Weiter hätte jener Schütze während der Qualifikation immer wieder mit seinem Trainer diskutiert, wobei dieser innen im Stand gewesen wäre, was gar nicht erlaubt ist. «Der Coach wurde mehrmals verwarnt. Aber er bekam weder die gelbe, geschweige denn die rote Karte. Das war auch von der Jury sehr schwach», kritisiert Lochbihler. «Als ich ihn dann darum bat, sein Stativ näher zu sich zu nehmen, gab es darauf im Hintergrund riesen Trouble mit dessen Team.»
Für Jan Lochbihler besonders frustrierend, weil er mit dem Luftgewehr gerade einen guten Lauf hat. Zuletzt im März an den Europameisterschaften in Osijek, wo er gemeinsam mit Audrey Gogniat im Mixed Team-Wettkampf Europameister wurde.
Der Sieg ging an den Inder Rudrankksh Patil, gefolgt von Istvan Peni aus Ungarn. Dritter wurde der Argentinier Marcelo Gutierrez.
Morgen Montag messen sich Chiara Leone, Audrey Gogniat, Nina Christen und Emely Jäggi im Luftgewehr-Wettkampf der Frauen. (rge)
Freitag, 4. April 2025
Rang 8 für Emely Jäggi
In der Königsdisziplin qualifizierte sich am Weltcup Buenos Aires (ARG) die Jüngste bei den Schweizer Gewehr-Frauen für den Final: Die 16-jährige Emely Jäggi mischte einmal mehr bei einem internationalen Elite-Wettkampf mit. Dreistellungs-Expertin Nina Christen verpasste den Final haarscharf.
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind: Der zweite Wettkampftag des Weltcups Buenos Aires hatte es wettertechnisch in sich: Sowohl beim Dreistellungswettkampf der Männer, als auch bei den Frauen, machte der Wind am Freitag in der argentinischen Hauptstadt, was er will.
Wind, Wind und nochmals Wind
Bei den Frauen schoss Emely Jäggi in der Qualifikation das zweitbeste Resultat und ergatterte damit einen Platz im Final. In diesem machten der jüngsten Finalteilnehmerin mehrere 9er-Werte einen Strich durch die Rechnung. Den daraus erfolgten Rückstand vermochte sie auch mit einigen hohen 10ern nicht mehr aufzuholen. Die 16-jährige Solothurnerin wurde Achte.
Bitterer Wettkampf für Nina Christen: Die Dreistellungs-Expertin war in der Qualifikation punktgleich mit der Chinesin Zifei Wang. Da diese aber mehr Innenzehner schoss, schnappte sie Christen den letzten Finalplatz vor der Nase weg. «Es war windig, aber trotzdem schiessbar», sagt Nina Christen. «Ich musste aufpassen, dass ich den Faden nicht verliere. Das heisst, dass ich mich nicht vom Wind verunsichern lasse», resümiert die 31-Jährige. Auch bei ihren Team-Kolleginnen widerspiegelte sich der Wind im Resultat:
Olympiasiegerin und Dreistellungs-Profi Chiara Leone (581-17x) klassierte sich im 19. Rang. Audrey Gogniat (568-15x) beendete den Wettkampf auf dem 34. Platz. Allerdings startete die Jurassierin als RPO (Ranking Points Only) und war damit nicht finalberechtigt.
Es siegte die Inderin Sift Samra, die bereits in der Qualifikation an der Spitze war. Silber ging an die Deutsche Anita Mangold, Bronze an Arina Altukova aus Kasachstan.
Hier geht es zum Livestream
Kein Finalplatz für die Männer
Die Schweizer Gewehr-Männer Christoph Dürr (583-23x) und Jan Lochbihler (581-25x) blieben im Dreistellungswettkampf in der Qualifikation hängen. Dürr fehlten dafür drei Punkte; Lochbihler erzielte fünf Ringe zu wenig. Auch hier vermasselte der Wind die Tour.
«Es fehlten die Phasen, in denen es wirklich windstill war und man in einen Rhythmus kommen konnte», erklärt Jan Lochbihler. «Zudem wechselte der Wind laufend die Richtung. Das erhöht die Gefahr, dass man zu sich zu stark auf den Wind konzentriert und dabei seine Technik vernachlässigt. Das machte den Wettkampf sehr schwierig. Es spielte allerdings auch keine Rolle, auf welche Scheibe man schoss; die Bedingungen waren überall gleich», so der Routinier weiter.
Gold holte sich der Ungar Istvan Peni vor Jiaming Tian aus China. Bronze ging an den Inder Chain Singh. Am Wettkampf nahmen 45 Athleten teil. (rge)
Donnerstag, 3. April 2025
Bronze zum Weltcup-Auftakt für Jason Solari
Starker Einstieg in die neue Weltcup-Saison: Jason Solari gewinnt in Buenos Aires die Bronzemedaille mit der Luftpistole.
Der EM-Dritte von Osijek (CRO) zeigte im Final der besten acht eine starke und konzentrierte Leistung. Nach dem 22. Schuss lag Solari punktgleich mit Anton Aristarkhov (AIN) bei 223.0 – ein Shoot-off musste entscheiden. Aristarkhov traf eine 10.8, Solari eine 9.7. Damit gewann Solari die Bronzemedaille. Der Sieg ging an den Chinesen Kai Hu (244.7 Punkte).
Bereits in der Qualifikation hatte Solari mit 584 Punkten überzeugt und sich als Fünfter souverän für das Finale qualifiziert.
Buenos Aires scheint ein guter Boden für Solari zu sein: 2018 gewann er hier bereits Bronze an den Youth Olympic Games. (cpe)
Hier geht es zum Livestream