Schweizer Schiesssportverband

Starke Bilanz und klare Ziele beim SSV

Reto Müller aus Siselen wurde von der Versammlung einstimmig als neues Mitglied in den SSV-Vorstand gewählt. (Foto Chris Iseli)

Reto Müller aus Siselen wurde von der Versammlung einstimmig als neues Mitglied in den SSV-Vorstand gewählt. (Foto Chris Iseli)

An seiner Delegiertenversammlung in Sursee blickte der Schweizer Schiesssportverband (SSV) auf ein besonderes Jahr mit einem erfolgreichen 200-Jahr-Jubiläumsfest und einer Olympiagoldmedaille zurück und richtete den Blick nach vorn. Der Stellvertretende Chef der Armee, Hans-Peter Walser, wies auf die weltweit veränderte Sicherheitslage hin und betonte die zentrale Rolle der Schützen für die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz.

An der 24. Ordentlichen DV des SSV nahmen 192 stimmberechtigte Delegierte teil. Zahlreiche und namhafte Gäste aus Politik, Sport und Wirtschaft waren anwesend, darunter Martin Candinas, Nationalrat und OK-Präsident des Eidgenössischen Schützenfests 2026 in Chur, sowie Hans-Peter Walser, Stellvertretender Chef der Armee.

Luca Filippini: Erfolge feiern, Herausforderungen anpacken
In seiner Tour d’Horizon blickte SSV-Präsident Luca Filippini auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Das 200-Jahr-Jubiläum mit den dreitägigen Feierlichkeiten in Aarau war ein herausragender Moment für den Verband, der sich dabei als moderner, offener Sportverband präsentieren konnte.
Filippini erinnerte daran, dass den Verband seit 200 Jahren Diskussionen begleiten – etwa die Herausforderung, Spitzensport, Breitensport und das ausserdienstliche Schiesswesen gleichermassen zu fördern.
Auch sportlich war 2024 ein Jahr grosser Erfolge: An den Olympischen Spielen in Paris gewannen Schützinnen und Schützen erneut Medaillen – darunter die einzige Goldmedaille für die Schweiz. Im Breitensport verzeichnete das Feldschiessen die höchste Beteiligung seit 2009, was Filippini besonders hervorhob.
Gleichzeitig wies er auf die Herausforderungen hin: insbesondere im Bereich des ehrenamtlichen Engagements. Der Milizgedanke müsse bewahrt und gestärkt werden – nicht nur im Schiesswesen, sondern auch in der Gesellschaft insgesamt.
Filippini schloss mit dem Ausblick, dass der Verband den Schiesssport in der Schweiz gemeinsam mit den Mitgliedern und Schützen erfolgreich in die Zukunft führen wolle.

Schiesssport und Miliz als Pfeiler der Sicherheit
Hans-Peter Walser, Stellvertretender Chef der Armee, überbrachte die Grussbotschaft der Armee. Er wies auf die zunehmenden sicherheitspolitischen Herausforderungen hin: Das Recht des Stärkeren gewinne wieder an Bedeutung, Drohkulissen würden militärisch und wirtschaftlich aufgebaut.
Die Schweiz müsse als demokratische Gesellschaft resilient bleiben – auch gegenüber hybriden Bedrohungen wie Angriffen im Informationsraum. Entscheidend sei nicht nur moderne Ausrüstung, sondern das Engagement der Bürger. Der Milizgedanke bildet das Fundament von Armee, Behörden und Vereinen.
In Polen werde der Umgang mit Waffen heute schon ab 14 Jahren gelehrt. In der Schweiz leistet der SSV mit Feldschiessen, obligatorischen Übungen und Jungschützenkursen seit Langem einen wichtigen Beitrag, um die Schiesskompetenz als Grundlage für die Verteidigungsfähigkeit zu sichern.
Zum Schluss rief Walser dazu auf, auch als Kleinstaat Stärke zu zeigen. Die Schützinnen und Schützen seien ein Schlüsselelement für eine glaubhafte Verteidigungsfähigkeit des Landes.

Jubiläumsfest 2024 – ein voller Erfolg
SSV-Vizepräsident Walter Harisberger blickte an der DV auf das 200-Jahr-Jubiläum des Schweizer Schiesssportverbands zurück. Das dreitägige Fest im August 2024 in Aarau zog über 20'000 Besucherinnen und Besucher an und bot eine Mischung aus Schiesssport, Konzerten und kulturellen Darbietungen. Besonders der offizielle Festakt mit Bundesrat Albert Rösti sowie der grosse Umzug der Schützen durch die Aarauer Altstadt gehörten zu den Höhepunkten.
Harisberger hielt fest, dass die Zielsetzungen erreicht wurden: Der SSV habe sich als moderner und offener Sportverband präsentieren können, und der Anlass habe sowohl Schützen wie auch ein breites Publikum angesprochen.
Neue Disziplinen wie Target Sprint und Laser-Schiessen fanden grossen Anklang und unterstrichen die moderne Ausrichtung des Verbands. Auch die Medienresonanz fiel umfangreich und äussert positiv aus.

Reto Müller neu in den Vorstand gewählt
Jürg Schöttli stellte sich an der DV 2025 nicht mehr zur Wiederwahl. Neu in den Vorstand gewählt wurde Reto Müller. Der 41-Jährige aus Siselen (BE) ist im Schiesssport seit Jahren engagiert. Er präsidiert die Pistolenschützen Kerzers, leitet beim SSV das Ressort Junioren-Einzelmeisterschaft Pistole 10m und ist seit 2018  Ressortchef Pistole bei der Fédération Jurassienne de Tir.

Strategie 2036
Zum Abschluss der Delegiertenversammlung richtete SSV-Präsident Luca Filippini den Blick nach vorn. Mit dem Projekt «SSV 2036» will der Verband die Grundlagen schaffen, um den Schiesssport in der Schweiz nachhaltig zu sichern. «Diese Strategie ist nicht nur für den Vorstand oder den Verband – sie ist entscheidend für alle Schützinnen und Schützen», sagte Filippini.
Bereits Anfang Mai findet in Luzern ein Infoanlass für die Mitgliederverbände statt, um die Entwicklung frühzeitig breit abzustützen. Ziel ist es, die Strategie bis Ende Jahr festzulegen. (cpe)

Galerie

swiss_olympic_member.png Swisslos_Logo.png Logo_LoRo.jpg