Schweizer Schiesssportverband

Früh übt sich, wer ein Meister werden will

Podest U17 D (v.l.): Corinne Jöhl (Sportschützen Glarnerland), Kaya Staub (Schönholzwilen Sport), Lara Vaucher (Guggisberg Militär)

Podest U17 D (v.l.): Corinne Jöhl (Sportschützen Glarnerland), Kaya Staub (Schönholzwilen Sport), Lara Vaucher (Guggisberg Militär)

Fabrice Ledermann, Irisz Kellermayer, Nils Bader sowie Alexandra Vaucher und Kaya Staub heissen die Siegerinnen und Sieger am Jugendfinal Gewehr in Luzern. Grossväter haben da und dort eine nicht unwichtige Nebenrolle gespielt.

Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Der jüngste Sieger am Jugendfinal Gewehr 10 m in Luzern war heuer der 8-jährige Fabrice Ledermann von den Sportschützen Biezwil aus dem Kanton Solothurn. «Er ist ein richtiger Waffen-Fan», erzählt sein Vater. Der Karabiner seines Grossvaters ist sein Ein und Alles. «Fabrice erinnert mich sehr an meinen Grossonkel», so der Vater. Dieser sei auch ein leidenschaftlicher Waffen-Liebhaber gewesen. Und ein Topschütze obendrein: Noch mit 90 habe Ledermann Werner selig, ein paar Tage vor seinem Tod notabene, an einem Eidgenössischen den dreifachen Kranz herausgeschossen.

Die Goldmedaille in Luzern war die Zweite, die der E-Junioren-Kicker vom SC Rüti gewonnen hat. Mit Luftgewehrschiessen angefangen hat er erst im November. «Was mängisch chly närvt isch, dass me närvös wird bim Schiesse», sagt Fabrice. Und was macht man dann? «De muess me eifach töiif ischnufe und usschnufe». Genau so ist es.

Nach dem Schiessen sei er in Luzern nur Fünfter gewesen, erzählt Fabrice. «De hani haut no chly müesse turne u de bini Erscht gsi», stellt der Zweitklässer fest. Tja, so ist das. Weil Schiessen viel mehr mit Kondition, Koordination und Körperbeherrschung zu tun hat, als der Laie gemeinhin annimmt, ist der Jugendfinal Gewehr 10 m in Luzern polysportiv aufgebaut. Je jünger, desto mehr zählen die Resultate aus den Turnhallen-Disziplinen wie Ballprellen, Zielwerfen, Standhochspringen etc. fürs Endergebnis.

Ein bisschen Lochbihler
Apropos Grossvater. Dieser spielte auch beim Sieger der Kategorie der 13/14-Jährigen mit beweglicher Auflage eine Rolle. Sieger Nils Bader stammt wie der Profi und zigfache Medaillengewinner auf internationalem und nationalem Parkett, Jan Lochbihler, aus Holderbank im Kanton Solothurn. Der Grossvater von Nils und der Grossvater von Jan haben nicht nur ihre Schützen-Gene weitervererbt, sondern sie haben beide jeweils am auch Bechburg-Schiessen als Zeiger fungiert. Der, der das weiss, ist  Rolf Kaiser - der Coach von Nils beim Schützenverein Balsthal-Klus. Kaiser hatte vor 16 Jahren bereits mit Lochbihler zusammengearbeitet, als dieser sich, just wie  Nils, via Ferienpass anfing fürs Schiessen zu interessieren. «Beides sind absolute Naturtalente», konstantiert Kaiser.

Nils Bader seinerseits hat erst vor eineinhalb Jahren mit Schiessen angefangen. Ein grosses Hobby von ihm ist das Jodeln und das Schwyzerörgeli. Da passt Schiessen prima dazu. Fehlt nur noch Schwingen, Cervelatbräteln und Fahnenschwingen. Inzwischen ist Nils schon Kantonalmeister seiner Altersklasse – und das will im Kanton Solothurn wahrhaftig etwas heissen - und eben jetzt erstmals auch Gewinner des Jugendfinals. Dass er sich strammes Hinstehen vom Jodeln her gewohnt ist, hat man an der Siegerehrung gesehen. Der Jutz kommt noch.

Basis seines Siegs in Luzern war die zweite Passe im Schiessen, in der Nils Bader mit 94 Punkten mit Abstand für das Bestresultat sorgte. Allein, sagt Coach Kaiser, «wer im Polysport abfällt, gewinnt hier nichts. » Darum haben die Balsthaler, die drei Finalistinnen und Finalisten stellten, auch geübt. Und zwar nicht nur im Verein, sondern auch zu Hause. «Jedes hatte jede Woche ein anderes Gerät zu Hause», so Kaiser. Tja, von nichts kommt eben nichts.

Spannend bis zuletzt
In den Kategorien U15 und U1, da wo frei geschossen wird und der Polyport keine Rolle mehr spielt, haben sich Alexandra Vaucher und Kaya Staub durchgesetzt.  Vor allem bei den Ältesten (U17) blieb es bis zum letzten Schuss superspannend. Siegerin Staub schoss mit einer 9,6 aus, die Zweitplatzierte Corinne Jöhl mit einer 9,4 – die Differenz der beiden betrug finalement 0,4 Punkte!  

Podestbilder

Impressionen

U10 Sieger Fabrice Mit Seinem Vater 2 4 1 2 3
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