Schweizer Schiesssportverband

SCHWEIZERINNEN IM GOLD MEDAL MATCH

Sarina Hitz, Nina Christen und Franziska Stark (v.l.) werden gegen Deutschland um die Goldmedaille kämpfen.

Sarina Hitz, Nina Christen und Franziska Stark (v.l.) werden gegen Deutschland um die Goldmedaille kämpfen.

Sarina Hitz, Nina Christen und Franziska Stark schaffen im Teamwettkampf Gewehr 50m Dreistellung den Sprung in den Gold Medal Match. Am Sonntagmorgen, 23. Oktober beginnt gegen Deutschland das Duell um den WM-Titel.

Die drei Schweizer Gewehrschützinnen bestanden die erste Qualifikation mit einem Total von 1311 Punkten auf Rang sechs. Im zweiten Durchgang, bei dem es um die Teilnahme an den Medal Matches ging, lieferten Sarina Hitz, Nina Christen und Franziska Stark einen Wettkampf, der nichts für schwache Nerven war. Am Schluss liessen die Schweizerinnen die Konkurrenz hinter sich und klassierten sich auf Rang zwei mit einem Total von 879-51x. Der Jubel in der Schweizer Delegation in der neuen, gigantischen 50m-Halle neu errichteten «Egypt Olympic City» war nicht zu überhören. Kein Wunder: Es ist herausragend, wenn man die starken Teams aus Norwegen – und vor allem China – auf die Ränge vier und drei versetzt.

Am Sonntagmorgen, 23. Oktober um 8.30 Uhr beginnt der Kampf um den WM-Titel gegen Deutschland.

Lochbihler und Dürr schrammen am Final vorbei
Das war hart. Jan Lochbihler und Christoph Dürr schrammen am Final in der Königsdisziplin vorbei. Lochbihler lag bis kurz vor Ende in den Top5, auch Dürr war auf Finalkurs. Am Schluss verpassten die beiden Rang 8 um einen resp. zwei Punkte. Aber der Reihe nach.

Die beiden Schweizer Schützen starteten am Samstagmorgen beide wie gewünscht in die Qualifikation Dreistellung Gewehr 50m. Lochbihler erzielte kniend und liegend je 199 Punkte; Christoph Dürr kniend 197 und das Punktemaximum mit 200 liegend. Enorm wichtig dabei war, dass beide Schweizer Schützen eine hohe Anzahl von Innenzehner erzielten – beide schossen je über 30 Mouchen. Seit der Regeländerung vor rund einem Jahr mit nur noch  3x20 Schüssen in der Dreistellung  (früher 3x40) kann in extremis nur ein Innenzehner den Unterschied machen – dies bei gleicher Punktzahl. Genau dies passierte Nina Christen gestern Freitag beim Dreistellungswettkampf der Frauen.

Nun stand die alles entscheidende Stehend-Disziplin an: Lochbihler erzielte 96 in der ersten Serie und lag bis kurz vor Ende in den Top 5 der Rangliste. Die Finalqualifikation lag in greifbarer Nähe. Im zweitletzten Schuss musste der Solothurner dann einen 8 einstecken. Und das wars. Auf diesem Niveau und auf 3x20 Schüssen sind solche Momente matchentscheidend. Lochbihler erzielte ein total von sehr guten 589 Punkten, genau 1 Zähler trennten ihn am Ende von Rang 8.
Auch für Christoph Dürr lag nach der ersten Serie stehend mit 97 absolut alle drin. Die 94 in der letzten Passe warfen den Ostschweizer dann ebenfalls aus dem Rennen. Seine sehr gute Leistung mit 588 wurde nicht belohnt.
Ein sehr gute individuelle Leistung zeigte auch der dritte Schweizer im Bunde, Lukas Roth, der 585 Punkte (Rang 41) erzielte.

Trotz der Enttäuschung: Blick nach vorn
Man muss nicht erwähnen, dass Christoph Dürr unmittelbar nach dem Wettkampf enttäuscht war. «An einer WM bei diesem hohen Niveau um zwei Punkte den Final zu verpassen – das ist schon hart», sagt der Ostschweizer. Zumal er auch an der EM in Polen nur ganz knapp am Final vorbeigeschrammt war. Trotz der Enttäuschung blickt der Profi nach vorn: «Ich lag in diesen beiden Titelwettkämpfen immer sehr nahe dran. Der Weg stimmt», hält Dürr fest.
Dasselbe bei Jan Lochbihler: Natürlich müsse man das erst verdauen. «Aber ich habe alles gegeben, es hat nicht gereicht.» Beim entscheidenden Achter im zweitletzten Schuss habe er «eine Milli-Sekunde zu früh abgedrückt. Das ist der Grad, auf dem wir uns bewegen», so Lochbihler.

Neuer Weltrekord
Tatsächlich war das Niveau heute in der Dreistellung – wie nicht anders erwartet – ungemein hoch. Dies unterstreicht vor allem der neue Weltrekord des Chinesen Yukun Liu, der sage und schreibe 596 Punkte erzielte. Herausragend war auch die Leistung des viertplatzierten Maciej Kowalewicz: Der Pole schoss stehend 200 Punkte.

Eventuell klappt es aber dennoch für Lochbihler, Dürr und Roth für eine Medaille in der Dreistellung an dieser WM: Mit den gezeigten Leistungen gehen die Schweizer Schützen als absolute Mit-Favoriten in den Teamwettkampf, der am Sonntag, 23. Oktober über die Bühne geht.

Junioren: Tolle Leistung von Patrick Roggli
Die Schweizer Junioren hatten am Samstag ihren letzten Auftritt an dieser WM mit dem Mixed-Wettkampf P10m. Nach dem misslungenen Einzelwettkampf von gestern Freitag konnte sich Patrick Roggli bei diesem Auftritt rehabilitieren und sein Potential abrufen: Er zeigte mit 95, 94 und erneut 95 und dem Total von 284 Punkten eine tolle Leistung. Teamkollegin Jessica Waeber kam nicht ganhz in die Gänge und erzielte 273 Punkte, was für das Junioren-Mixed-Team den 24. Rang ergab (557).

 

 

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