Die 2-Stellungs Schützen
Die örtlichen Badeanstalten freuen sich über die frühen Sommertemperaturen. Für die Matchschützen des Schiesssports waren sie sicher ungewohnt – Auch wenn schon einige Trainingsmöglichkeiten genutzt wurden, war mit dem enormen Temperaturanstieg nicht ganz einfach klarzukommen. Mit dem Sturmgewehr 90 starteten sechs Schützen mit den 30 Schuss zuerst in der einfacheren Liegend Stellung. Mit dem Sportgewehr starteten 5 Schützen in den Wettkampf. Die Lichtverhältnisse waren sehr gut und die Wind-Fahne, die bei den Scheiben in 300 Meter Entfernung steht und Stärke und Richtung des Windes anzeigt, meldete leichte Windbewegungen aus Osten kommend. Der Wind bei den Scheiben hat jedoch nur wenig Einfluss auf die Flugbahn des Geschosses. Dagegen gilt die Windaktivität direkt bei den Schützen schon eher zu beachten. Hier zeigten sich nämlich diverse Verwirbelungen, die immer wieder Blüten der angrenzenden Büsche ins Sichtfeld der Schützen bliesen und diese mal mehr, mal weniger irritierten.
Bei den Ordonnanzgewehren legte sich mit sehr guten 279 Punkten Lorenz Meier vom SV Rüdlingen an die Spitze. Gefolgt von Hermann Rohner und Armin Bührer. Bei den Sportgewehren zeigte Roger Schnetzler, dass er - schon seit einigen Wochen - in einer super Form ist. Mit 289 Zählern und somit nur gerade 11 Verlustpunkten führte er vor Rico Blanz und Franz Baumann die Zwischenrangliste an.
Für die anschliessende 30 Schuss in der Kniend Stellung zeigte sich der Gott der Winde «Aiolos» äusserst schützenfreundlich und liess diesen pausieren. Die Zwischenranglisten veränderten sich dabei nicht mehr. Bei den Ordonnanzschützen konnte sich Lorenz Meier mit einem Vorsprung von 30 Punkten vor Hermann Rohner und Armin Bührer behaupten und sich als verdienter Sieger feiern lassen. Bei den Sportgewehrschützen änderte sich ebenfalls nichts. Mit 22 Punkten Vorsprung durfte sich Roger Schnetzler die Goldmedaille umhängen lassen.
Die Liegendschützen
Am Samstag Morgen starteten die Ordonnanzschützen mit dem äusserst treffsicheren 57er Sturmgewehr. Wer die Schiessanlage Birch kennt, weiss, dass bei schönem Wetter die Scheiben das Sonnenlicht aus dem Süden enorm reflektieren. Keine einfache Ausgangslage um dieses «Blenden» in der Zielvorrichtung möglichst herauszufiltern. Ein spezielles Augenmerk legte man auf die Eliteschützen des Kantons, die immer wieder auch bei ausserkantonalen Wettkämpfen die Schaffhauser Farben vertreten. Im Programm von 60 Schuss in der Liegend Position, konnte erneut Lorenz Meier einen guten Start hinlegen. Mit 94, 96 98 und sogar 99 Punkten nach den ersten 40 Schuss, war für den Sieg angerichtet. Mit einem Abstand von 14 Punkten belegte Markus Stanger den zweiten Zwischenrang. Dieter Düllick konnte nicht richtig mithalten und hatte Probleme mit der Ringkornvisierung. Durch die Erschütterung löste sich ein Bestandteil und verhinderte ein gutes Resultat. In den letzten 20 Schuss konnte der für die Feldschützen Thayngen startende Markus Stanger noch etwas Boden gutmachen und am Schluss fehlten ihm noch 6 Punkte zum Sieg. Mit ausgezeichneten 575 Punkten durfte sich erneut Lorenz Meier die Goldmedaille umhängen lassen.
Nachfolgend waren die Schützen mit dem Sturmgewehr 90 an der Reihe. Einige hatten auf ihr Sportgerät bereits das neu zugelassene Ringkorn montiert. Als Garant für höhere Resultate kann man diese Visierung aber noch nicht spezifizieren. Auch hier wird das Sprichwort: «Übung macht den Meister» zeigen, was diese Modifizierung – summa summarum - bringen wird. Bei diesem Teilnehmerfeld hätte es beinahe eine Schützin auf das Siegerpodest geschafft. Anita Ernst vom SV Wilchingen/Osterfingen hatte einen schlechten Start mit einer 83 Passe. Danach schoss sie nahezu identisch mit ihrem Vereinskollegen Roland Tenger. Er sicherte sich die Bronzemedaille mit 6 Punkten Vorsprung. Ganz vorne an der Spitze siegte verdient der neue Präsident der Matchschützenvereinigung, Hermann Rohner vor Lorenz Meier, der sich an diesem Wochenende schon die 3. Medaille umhängen liess.
Das grösste Teilnehmerfeld durfte zuletzt in den Wettkampf starten. Die Sportgewehre gelten schon so etwas wie die «Crème de la Crème». Hier stand natürlich Roger Schnetzler im Fokus der Zuschauer. Im Kanton Schaffhausen kann dem ehemaligen Nationalkaderschützen niemand das Wasser reichen. Zu Beginn startete er gleich mit einer 100er Passe. Darauf folgten noch die Passen: 99, 98, 95, 99 und 97. Total konnte Roger von den 60 Schüssen ganze 30 im Innerzehner platzieren. Dies bedeutet, dass diese 30 Schuss mit der Öffnung einer Espressotasse abgedeckt werden können – Chapeaux! Die weiteren Podestplätze belegten Hans Peter Schwenk und Hans Baumann. Somit gingen in dieser Kategorie für einmal alle Medaillen in den Klettgau. (Markus Stanger)
Sämtliche Resultate und weitere Bilder gibt es hier.