Eine beeindruckende Spitzensport-Karriere neigt sich ihrem Ende zu: Steve Demierre (Auboranges FR) hat seinen Rücktritt aus dem Kader des SSV erklärt. Der Grund ist eine berufliche Veränderung: Der 47-Jährige wird die Führung der Personalabteilung der Waadtländer Kantonspolizei übernehmen. Die neue Funktion erfordere mehr Präsenz bei der Arbeit, wie Demierre erklärt. «Für mich ist es unvorstellbar, weiterhin den Anspruch zu erheben, Teil des Schweizer Teams zu sein, obwohl ich viel weniger trainiere und weniger verfügbar sein werde», hält Demierre fest.
Der Fribourger wird dem Spitzensport jedoch noch bis zur WM in Kairo im Oktober 2022 erhalten bleiben. Die Verantwortlichen könnten («sofern ich mich qualifiziere») bis und mit der WM auf seinen vollen Einsatz zählen.
Daniel Burger, Leiter Abteilung Spitzensport, bedauert den Rücktritt des Elite-Pistolenschützen. «Es ist immer schade, wenn ein wichtiger Sportler aufhört.» Die Verantwortlichen würden jedoch die Entscheidung Demierres, die neue berufliche Herausforderung anzunehmen, sehr gut verstehen. Der Chef Spitzensport sprach Demierre seinen persönlichen Dank für den «immensen Einsatz für den Schiesssport in der Schweiz, die grossen Erfolge, die aussergewöhnliche Kollegialität und Freundschaft» aus. Das gesamte Trainerteam werde Demierre in den kommenden Monaten bis zur WM in Kairo weiterhin so gut wie möglich unterstützen, ergänzte Burger.
Steve Demierre zählt über 20 Schweizermeistertitel und zwei Top 10-Platzierung an Weltcups und Europameisterschaften zu seinem Palmarès. Kurz vor der Abreise an die Europameisterschaft in Osijek (Kroatien) 2021 zog er sich eine Schulterverletzung zu, welche ihn zum vorzeitigen Abbruch der Schiesssaison zwang. Die Verletzung kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Demierre wäre an der EM in Osijek ein potenzieller Anwärter für einen dritten Quotenplatz an den Olympischen Sommerspielen in Tokyo gewesen.