In Buchs lieferten die Besten in ihren Kategorien, wie in den letzten Jahren zur Gewohnheit geworden, dramatische Finals. Nina Christen, in ebenso dramatischen Olympiafinals erfolgreich, gratulierte bei den Siegerehrungen als erste. Auf ihre herzliche Art bekamen Rolf Hodel, Hergiswil (G300m A), Norbert Caviezel, Chur (G300m D), Jean-Marc Cottier, Blankenburg (G300m E), Christian Wismer, Brütten (G50m ), Florian Plattner, Lausen (P50m A) und Andreas Kissling, Oberbuchsiten (P50m B) Blumen. Als Glücksfee bei der Ziehung um den Hauptpreis (Subaru) erneut im Einsatz, zog Nina Christen das Standblatt von Toni Mischler aus Guggisberg und informierte den Gewinner gleich persönlich per Telefon. Der 40-jährige Käser freute sich wohl mehr über Ninas Anruf als über den Gewinn. Wer bekommt denn in der Schweiz schon einen Anruf von einer Schweizer Gold- und Bronzegewinnerin von Tokio? Spätestens nach der Übergabe des Preises wird er sich auch über seinen neuen SUBARU im Wert von rund 30‘000 Franken freuen.
Mit Fünfliber dabei
Der LZ-Cup, bei vielen Schützen als «Subaru-Cup» besser bekannt, hat nichts von seiner Beliebtheit eingebüsst. Der Slogan «Mit 5 Franken bist Du dabei» ist in vielen Vereinen, leider noch nicht in allen, angekommen. Wegen Corona war im Vorjahr der Final nicht durchgeführt worden. Wegen Corona stiegen auch die Teilnahmezahlen in den Vereinen nicht. Dennoch waren die Limiten für eine Finalqualifikation hoch. Im 1. Finaldurchgang mussten im Programm mit anspruchsvoller Hunderterwertung erneut Topleistungen erbracht werden, um es in die Endausmarchung zu schaffen. Warum das so war, bewiesen die Schützinnen und Schützen in hochdramatischen Finaldurchgängen über 15 Schuss. Da fielen die viele Entscheidungen wegen der Hunderterwertung erst mit dem fünfzehnten (letzten) Schuss. Mögliche Sieger hatten sich aber schon früh in der Spitzengruppe etabliert. Mit der Freipistole wurde Vorjahressieger Florian Plattner von Vito Iapello bis zu einem Shoot-Off gefordert. Diesesa entschied Plattner mit 98:94 für sich. Bei der Pistole Kategorie gab Andreas Kissling gleich mit dem ersten Finaltreffer (100) den Tarif bekannt. Da kam ihm kein Konkurrent mehr in die Quere. Ebenso souverän zum Sieg schoss sich Christian Wismer Gewehr 50m . Sein Finalstandblatt begann mit 99 und endete mit 95. Dazwischen verzeichnete er zweimal 92er-Werte. «Die sind mir auch nicht optimal weg», darf beim Überraschungsdritten der Schweizer Meisterschaft von Thun aber nicht als Angeberei betrachtet werden. Er verwies mit Marcel Ochsner und Beat Müller renommierte Schützen auf die Plätze.
Im Gewehrfinal Gewehr E hatte sich Jean-Marc Cottier mit einer guten Serie einen kaum aufholbaren Vorsprung erarbeitet. Da konnte er selbst mit einer 77 im letzten Schuss nicht mehr am Sieg gehindert werden. Hatte er im Final der Kategorie E noch mit Rang drei vorlieb nehmen müssen, liess Norbert Caviezel in der Kategorie D nichts anbrennen. Fünf Punkte Vorsprung rettete der Eidgenössische Schützenkönig auf seinen Bündner Kollegen Tarcisi Cadruvi. Auch im Feld A Gewehr 300m kristallisierte sich früh eine Spitzengruppe. Diese wurde dank einem Superstart von Rolf Hodel angeführt. Der Hergiswiler liess nichts anbrennen denn seine zwei schlechtesten Schüsse zählten immer noch 89 Punkte.
Tolle Stimmung
Auch wenn die Finalisten hart um jeden Punkt fighteten, immerhin winkte ein Gabentempel von gegen 50‘000 Franken, war die Stimmung unter Wettkämpfern und Zuschauern immer total aufgestellt und fröhlich. Dazu hat sicher das wunderschöne Spätsommerwetter beigetragen, sicher aber noch mehr der Einsatz der Kaderleute, die in verschiedensten Funktionen gute Laune verbreiteten. Standing Ovations für «Helferin» Nina Christen warensymptomatisch. Das war auch im Festzelt zu spüren, wo Alleinunterhalterin «Dayana» die Anwesenden in Schwung brachte. Bei der Rangverkündigung halfen Urban Hüppi und natürlich Nina Christen.
Der LZ-Cup ist ein wichtiger Breitensportanlass und deshalb wird der Hauptpreis, ein von Subaru gestifteter Personenwagen nicht etwa dem besten Schützen abgegeben, sondern unter allen eingesandten Standblättern verlost. Für die Ziehung des Gewinners aus gegen zehntausend Standblättern spielte Nina Christen die Glücksgöttin. Sie zog mit verdeckten Augen aus der Glasbox das Standblatt von Toni Mischler aus Guggisberg. Der staunte nicht schlecht, als er (vermittelt von einem anwesenden Schützenkollegen) einen Anruf von Nina Christen bekam, die mit ihm am Telefon doch recht heftig flirtete.
(Max Flückiger)