Nina Christen ergriff das Wort: «Mit mir zusammen sind die Tennisspielerinnen und die Schwimmer am Flughafen angekommen. Aber de gröscht Meis händ d’Schütze gmacht! Ich bin unglaublich stolz.» Tatsächlich hatten sich rund 200 Schützinnen und Schützen mit ihren Vereinsfahnen auf den Weg nach Zürich Kloten gemacht, um Olympia-Siegerin Nina Christen den ihr gebührenden Empfang zu bereiten. Das «Glüüt» diverser Kuhglocken und «Nina! Nina!»-Rufe erhallten im Terminal 2.
Erste Goldmedaille seit 1948
Nachdem Christen der zahlreich erschienenen Presse Interviews gegeben hatte, ging es zusammen mit ihren Eltern und dem Trainerstab um Leiter Bereich Spitzensport Daniel Burger ins Flughafenhotel Radisson Blu, in dem der offizielle SSV-Empfang stattfand. Als Nina Christen eintraf, brandete nochmals Applaus und Kuhglocken-Geläute auf: Christen erwartete ein Spalier mit fast 40 Fahnenträgern.
SSV-Präsident Luca Filippini würdigte die herausragende Leistung der Olympiasiegerin und betonte die nicht hoch genug einzuschätzende Signalwirkung, welche der Gewinn von Gold und Bronze für den Schiesssport hierzulande haben werde. Es ist die erste Goldmedaille für die Schweiz im Schiesssport seit den Olympischen Spielen 1948 in London. Damals gewann Emil Grünig im Dreistellungskampf über 300m Gold. Zudem ist Christen die erste Frau, welche für die Schweiz mit dem Gewehr Olympische Medaillen gewann. Filippini dankte auch dem Leiter Bereich Spitzensport, Daniel Burger. Dieser betonte in seinem Rückblick auf Tokyo und die Gold- und Bronzemedaille von Nina Christen: «Wir durften Geschichte schreiben. Das ist einfach gewaltig!»
