Schweizer Schiesssportverband

Heidi Diethelm Gerber ist zurück in der Schweiz

Von Müdigkeit nach dem 12-stündige Flug von Tokyo nach Zürich war ihnen absolut nichts anzumerken: Heidi Diethelm Gerber mit ihrem Gatten und Trainer Ernst Gerber.

Von Müdigkeit nach dem 12-stündige Flug von Tokyo nach Zürich war ihnen absolut nichts anzumerken: Heidi Diethelm Gerber mit ihrem Gatten und Trainer Ernst Gerber.

Heidi Diethelm Gerber ist von den Olympischen Spielen in Tokyo in die Schweiz zurückgekehrt. Am Flughafen Zürich wurde die Ausnahmeathletin von Vertretern der Thurgauer Schützen und SSV-Vizepräsident Paul Röthlisberger gebührend empfangen.

Am Samstagnachmittag, 31. Juli sind Heidi Diethelm Gerber und ihr Trainer und Gatte Ernst Gerber am Flughafen Zürich gelandet. Der Empfang spielte sich in gebührendem, wenn auch kleinem Rahmen ab. Unter anderem machten SSV-Vizepräsident Paul Röhtlisberger, der Thurgauer Kantonalschützenverbandspräsident Werner Künzler, die Präsidentin der Thurgauer Matchschützen Doris Michelin sowie Marcel Ochsner, Präsidenten des Matchschützenverbandes, Heidi Diethelm Gerber ihre Aufwartung.
Die Ausnahmeathletin wirkte gelöst, stellte aber auch gleich klar, dass sie nun primär sich auf das «Heichoo» freue – kein Wunder, schliesslich dauerte die Flugreise von Tokyo nach Zürich knapp 12 Stunden. Hinzu kommt, dass Diethelm Gerber mit ihrem Einsatz in Tokyo ihre herausragende Schiesskarriere beendet. Hat sie dies überhaupt schon realisiert? «Nein, ich habe mich heute dabei ertappt, wie ich genau trainieren soll. Mein Trainingsprogramm für die kommenden Wochen stand innerlich schon fest», sagt sie mit einem herzlichen Lachen. Im Moment fühle sie sich immer noch als Athletin. «Ich muss Tokyo aber auch das ganze letzte verrückte Jahr zuerst einmal für mich abschliessen, das wird seine Zeit dauern», sagt Diethelm Gerber. Dazu gehört logischerweise auch der Olympia-Wettkampf mit der Sportpistole, der zugleich ihr letzter Auftritt auf internationalem Parkett war. Im Schnellfeuerteil konnte Diethlem Gerber zulegen, ihre zweite Olympia-Finalqualifikation lag in Reichweite. Erst eine 7 im fünftletzten Schuss sorgte endgültig dafür, dass dieser Traum nicht Realität wurde. «Auch eine 8 hätte nicht gereicht. Ausschlaggebend waren die hohen 9er in der vorletzten Serie», sagt Diethelm Gerber. Vor der letzten Passe habe sie sich gesagt: «Jetzt musst du dranbleiben. Dann habe ich voll durchgezogen, halt auch bei diesem einen Schuss, für den ich eigentlich noch gar nicht parat war. Ich war wohl etwas übermotiviert», sagt sie mit einem Lachen. Es sei schwierig, so kurz danach alles genau zu analysieren. So vieles hätte zusammengespielt. «Es sollte letzendlich halt nicht sein», resümiert die Olympia-Bronzemedaillen-Gewinnerin von Rio 2016.

«Fahnenträgerin des Schiesssports»

Es ist diese Bronzemedaille, die SSV-Vizepräsident Paul Röthlisberger in seiner kurzen aber prägnanten Rede gleich zu Beginn ansprach. Von Rio aus sei damals ein Signal gesendet worden, das gar nicht hoch genug eingeschätzt werden könne. Die Entwicklung, die der Spitzensport seit dieser Zeit genommen habe, hänge nicht zuletzt eng mit dem Gewinn eben dieser Bronzemedaille durch Heidi Diethelm Gerber zusammen. Und die Krönung sei nun Gold von Nina Christen.
Röthlisberger lobte anschliessend die «Super-Leistung», die Diethelm Gerber in Tokyo gezeigt habe, würdigte aber auch ihre gesamte aussergewöhnliche und herausragende Spitzensport-Karriere: «Du warst in der Schweiz aber auch im Ausland eine wahre Fahnenträgerin für den Schiesssport», schloss Röthlisberger ab. «Ich möchte Dir ganz herzlich danken und gratulieren – für alles, was du für uns gemacht hast – und für alles, das noch kommt.»
Und es wird noch Einiges kommen: Heidi Diethelm Gerber wird dem Schiesssport erhalten bleiben. Ab Herbst dieses Jahres beginnt ein neues Kapitel im Leben der Thurgauerin – und zwar als Pistolentrainerin im Bereich Spitzensport des SSV.

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