Lediglich acht von 18 Verbänden traten heuer zum Verbandsmatch 50m Junioren in Schwadernau an. Letztes Jahr waren es deren elf. Offenbar wird es vorab für grosse Verbände (Ostschweiz, Bern) zunehmend schwierig, genügend Aktive für diesen im Normalfall ganztägigen Wettkampf zu mobilisieren. Nun, aufgrund des reduzierten Teilnehmerfeldes konnte man heuer den Wettkampf in zwei statt drei Ablösungen pro Stellung durchziehen.
Wie im Vorjahr waren es am Ende die Solothurner, welche die Nase vorn hatten. Mit 563 Punkten setzte sich das von Coach Fritz Ryser betreute Ladies-Sextett deutlich vor Graubünden 558.4 Punkten durch. Bronze ging mit 558 Punkten an das Team aus der Zentralschweiz. Eine starke Leistung im Siegerteam zeigte die erst 11-jährige (!) Emely Jäggi. Vor Jahresfrist noch Reservistin war es für sie der erste Sieg an einem Verbandsmatch. Die Sechstklässlerin, die am 13. dieses Monats 12 Jahre alt wird, erzielte mit 193 (kniend), 194 (liegend) und 180 (stehend) ein persönliches Bestresultat.
Wächst da nach Jan Lochbihler eine neue Rakete am helvetischen Schützenhimmel heran? On verra…! Ausdrücken auf jeden Fall kann sich die junge Gäuerin schon wie eine Championne: «Ich versuche nie einen Rekord zu schiessen – ich möchte einfach im Wettkampf das erreichen, was ich schon erreicht habe.» Und: «Liegend wären darum noch ein zwei Punkte mehr drin gelegen».
An der Schweizermeisterschaft gewann Emely Jäggi dieses Jahr in der Kategorie U17 Silber im Liegendmatch. Es wird zweifellos nicht die letzte SM-Medaille für die junge, talentierte Schützin gewesen sein. Vielleicht kann die Solothurnerin aus Niederbuchsitten, die auch auf der Gitarre für furiose Klänge sorgt, schon nächstes Jahr ihren ersten Titel feiern. So wie heuer ihre Schwester, Vivien (15), an der Luftgewehr-SM (U17).
Nebst den Jäggi-Sisters gehörten auch Jaqueline Hafner (18), Gina Gyger (16), Nina Eggli (17), Jasmin Blum (20) sowie die Ersatzschützinnen Emely Giger und Leonie Heuberger zum Solothurner Siegerteam. Für Jasmin Blum war es der letzte Juniorenwettkampf. Aus persönlicher Sicht vermeintlich kein überaus erfolgreicher. «Sie kann locker 20 Punkte mehr schiessen», sagt Fritz Ryser. Aber eben, weil es am Verbandsmatch primär um das Teamresultat geht und Solothurn ein derart starkes Team stellt, war es auch für Jasmin Blum ein erfolgreicher Abschied aus dem schiesstechnischen Juniorenalter. Mehr als eine Goldmedaille zum Abschluss geht ja nicht.
Man braucht kein Prophet zu sein, um vorherzusagen, dass die Solothurner auch in den kommenden Jahren eine Hauptrolle an diesem Verbandsmatch spielen werden. Die intensive und engagierte Nachwuchsarbeit namentlich von Leuten wie einem Fritz Ryser, zahlt sich definitiv aus. (Michael Schenk)