Coronabedingt zwei Monate nach dem Termin konnten viele der besten Junioren im Land doch noch zum Gruppenmeisterschaftsfinal 50 m antreten. Statt in der ausgebuchten Thuner Guntelsey fand dieser in Schwadernau statt. Ein Final, der es von Anfang an in sich hatte.
Nach 160 Qualifikationsschüssen beendeten Büren-Oberdorf und Uri 1 die zwei Qualifikationsrunden mit 1606,1 Zählern punktgleich an der Spitze. Der Rest des Feldes folgte mit gebührendem Abstand. Pech hatte Wil-Stadt, das den Final als Neunter gegenüber Pfäffikon nur um mickrige 0,3 Punkte verpasste. Auch der 10-schüssige, kommandierte Final war spannungsgeladen und für manch einen oder eine nervenaufreibende Geschichte. Als ob es nicht schon genug heiss zu und her ging an diesem Hitzetag. Die Führung wechselte praktisch von Schuss zu Schuss.
Letztlich behielt Surselva mit 399.5 Punkten vor Winistorf und Büren-Oberdorf 1 mit je 398,1 Punkten die Oberhand. Vorjahressieger Freiburg vermochte sich nicht für den Final zu qualifizieren. Insgesamt waren 10 von 16 Verbänden mit einem Team dabei. „Wir wollten auf keinen Fall noch einmal so etwas wie im Vorjahr erleben, das war bitter“, hielt Surselva-Coach Baselli Tomaschett fest. 2019 in Thun lagen die Bündner nach den beiden Qualifkationsrunden an der Spitze. Am Ende wurde es mit einem Punkt Rückstand der undankbare vierte Platz. Diesmal kam wie gesagt alles ganz anders. Noch nie zuvor hatten die Schützenjugend aus der idyllischen Talschaft des Vorderrheins hier gewonnen. Ein schöner Erfolg für die Kaderschütinz Anina Tomaschett (20), die soeben ihre Lehrabschlussprüfung als Malerin bestanden hat, für Anja Cadalbert (16) die ihre Ausbildung als Drogisten begonnen hat, Tino Coccia (18) in der Ausbildung zum Maurer steckt und Informatik-Lehrling Chris Wolf (19).
Nach der langen Wettkampfpause war es für die Bünder, die nebst Tomaschett auch von Yvonne Margreth betreut werden, nach der Bündnermeisterschaft eine Woche zuvor bereits der zweite Wettkampf. „Ob das ein Vorteil war, kann ich nicht sagen“, so Tomaschett. Freilich bewies just die Tochter des Coachs, Annina Tomaschett, ihre Topform erneut. Schon an den kantonalen Titelkämpfen realisierte die 20-Jährige im 3x20-Dreistellungsmatch (586) sowie im Final jeweils einen Bünderrekord. Mit 404,6 Zählern war sie auch in Schwadernau nach den 40 Qualifikationsschüssen die Beste in der Kniend-Stellung.
Die Solothurner aus Winistorf ihrerseits entschieden das Shoot-off (40.1 Punkte) um Silber mit 0.7 Zählern Vorsprung auf Büren-Oberdorf für sich. Schliesslich hatte Coach Fritz Ryser im Stand von seinen Schützlingen - natürlich spasseshalber - viermal 10.9 gefordert. Ein schöner Erfolg für die Wasserämter, die in den beiden letzten Jahren jeweils Siebte geworden waren.
Für die beiden Topteams nach der Qualifikation der 1., 2. und 3. Runde in den Heimständen, Illnau-Effretikon und Pfäffikon, resultierten am Ende die Ränge sechs und sieben. Was die Witterungsverhältnisse angeht, so machtee die aufkommende Sonne allen Schützen je länger der Tag dauerte, zu schaffen. Freilich betraf diese alle gleichermassen.