Schweizer Schiesssportverband

Ein Meilenstein in der Nachwuchsförderung

Mit der Realisierung des neuen Trainingsangebots «NLZ Form 3 Nachwuchs» setzt der Schweizer Schiesssportverband einen Meilenstein in der Nachwuchsförderung. Ambitionierten Athletinnen und Athleten wird eine Plattform geboten, um Ausbildung und Schule sowie professionelles Training unter einen Hut zu bringen.

In immer mehr Nationen folgen Nachwuchsathletinnen und -athleten aus dem Schiesssport dem Beispiel anderer Sportarten und absolvieren ihre Ausbildung an einem Sportgymnasium oder einer Sportschule. Kein Wunder, dass das Niveau im internationalen Schiesssport nicht nur bei der Elite, sondern auch bei den Juniorinnen und Junioren stetig höher wird, die Resultate rasant und markant steigen.
Um mit dieser Entwicklung Schritt halten zu können, hat der SSV im Bereich Nachwuchsförderung das vorhandene Trainingsangebot bereits seit Oktober 2018 laufend angepasst – und macht jetzt mit dem neuen Trainingsangebot «NLZ Form 3» den nächsten, entscheidenden Schritt: «Wir wollen unseren jungen Sportlerinnen und Sportlern die Möglichkeit bieten, neben der Ausbildung unter professionellen Bedingungen trainieren zu können», sagt Oriana Scheuss, Leiterin Nachwuchsförderung beim SSV.

Träume und Wünsche
Seit der Eröffnung des Nationalen Leistungszentrums (NLZ) in Magglingen 2016 ermöglicht es der Schweizer Schiesssportverband den besten Athletinnen und Athleten, unter professionellen Bedingungen zu trainieren. Diese profitieren von der Infrastruktur des NLZ, leben und trainieren in der Sporthochburg oberhalb des Bielersees und in den umliegenden Schiesssportanlagen. Nun erfolgt mit dem neuen Trainingsangebot auch für den Schützennachwuchs die nächste nachhaltige Massnahme, um mit der internationalen Spitze konkurrieren zu können.
«Wir haben junge Athleten, die Träume und Wünsche äussern, sich vorstellen, wie es wäre, einmal an einer Weltmeisterschaft oder Olympischen Spielen teilzunehmen. Auf der anderen Seite wollen und müssen sie eine Ausbildung machen», erklärt Oriana Scheuss. Aber wie plant und macht man das? «Solch eine wegweisende Entscheidung kann einen jungen Menschen und sein privates Umfeld überfordern. Viele ziehen sich dann leider zurück, ohne die bereits heute bestehenden Möglichkeiten zu kennen und packen das am Ende nicht an», so Scheuss. Mit dem neuen Angebot könne man jetzt eine weitere, adäquate Lösung anbieten: «Man kann Schule oder Lehre und das nötige Training unter einen Hut bringen – diese Botschaft wollen wir den jungen Sportlern bereits heute vermitteln» hält Scheuss fest.

Die Athleten wohnen bei Gastfamilien
Wie soll dieses ambitionierte Vorhaben konkret realisiert werden? Die Umsetzung des Trainingsangebots «NLZ Form 3» erfolgt durch die Zusammenarbeit des SSV – welcher notabene für den Trainingsbetrieb verantwortlich ist – und der Dienststelle Sport der Stadt Biel, welche im Bereich Schule und Sport zusammen mit sieben Swiss Olympic Partner Schools auf Stufe Sek I und Sek II das Programm «Sport – Kultur – Studium (SKS) anbietet. Das Ausbildungsprogramm kann in den Sprachen Deutsch und Französisch genutzt werden und reicht von der 7. Klasse bis zum Abschluss des Gymnasiums oder der Handelsschule. Die Schulen sind für die bildungsmässige Entwicklung zuständig und beschäftigen einen Koordinator, welcher mit dem Verband in engem Kontakt steht und zusammen mit den Trainern die optimale Abstimmung der Lehr- und Trainingspläne gewährleisten soll. Angesprochen werden auch junge Sportler, die eine Lehre machen wollen: Diese haben die Möglichkeit, eine Berufslehre in sportfreundlichen Lehrbetrieben zu absolvieren.  
Die jungen Athletinnen und Athleten werden grundsätzlich bis zum Erreichen der Volljährigkeit bei Gastfamilien in der Region Biel wohnen – so haben sie Zugang zu einem privaten Netzwerk. «Wir sprechen durch dieses Angebot nicht zuletzt die Eltern an – sie sollen wissen, dass ihre Tochter oder ihr Sohn ausserhalb des Schul- und Trainingsbetriebes in einer familiären Umgebung eingebettet und in guten Händen ist», erklärt Scheuss.

«Feuerwehrübung bringt niemandem etwas»
Das neue Rundum-Angebot «NLZ Form 3» des SSV startet mit dem Schulbeginn im August 2021. «Das klingt weit weg: Ganz wichtig ist jedoch, dass sich Athleten und ihre Eltern bereits jetzt mit dem Gedanken befassen, ob dieses Angebot für sie in Frage kommen könnte», betont Scheuss. Allerspätestens nach den Sommerferien müsse man sich konkret überlegen, wie es weiter gehe. «Welche Ausbildung möchte ich einschlagen und was möchte ich langfristig im Sport erreichen – das sind elementare Fragen; und diese wollen gründlich bedacht werden, eine intensive Auseinandersetzung lohnt sich», sagt Scheuss. «Wir schreiben im Juli 2020 die Junioren-Kader und ihre Eltern an und informieren sie über das neue Angebot. Sie wisse, dass das Bedürfnis da sei – und betont nochmals: «Das wichtigste ist, dass Athleten und deren Eltern frühzeitig anfangen, sich über diese Möglichkeit Gedanken zu machen, damit genug Zeit für Gespräche mit dem Verband und den Besuch allfälliger Informationsanlässe der Schulen bleibt. So können schliesslich die Überlegungen reifen und aufgrund breiter Informationen die richtige Entscheidung getroffen werden. «Eine Feuerwehrübung anfangs 2021 bringt niemandem etwas.» (cpe)

Bei Fragen von Interessierten über das Trainingsangebot «NLZ Form 3» steht Oriana Scheuss, Leiterin Nachwuchsförderung, interessierten Athletinnen und Athleten – sowie deren Eltern – gerne zur Verfügung. Die Mail-Adresse lautet: oriana.scheuss@swissshooting.ch

 

 

 

 

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