Schweizer Schiesssportverband

Ab ins Schützenmuseum – wenigstens virtuell

Schützendiplom des Ausnahmekönners Konrad Stäheli: Er wurde Weltmeister in der Stellung «a terra» (liegend) mit dem Gewehr anlässlich der XV. internationalen Wettkämpfe 1911 im Rom.

Schützendiplom des Ausnahmekönners Konrad Stäheli: Er wurde Weltmeister in der Stellung «a terra» (liegend) mit dem Gewehr anlässlich der XV. internationalen Wettkämpfe 1911 im Rom.

Social Distancing ist das Gebot der Stunde im Kampf gegen die Verbreitung des Corona-Virus. Ausser Lebensmittelläden und Apotheken ist alles geschlossen – dies gilt natürlich auch für Museen. In der Isolation kriegt man leicht den Koller – zumindest virtuell versucht das Schweizer Schützenmuseum mit der Aktion «An object a day» hier gegenzusteuern.

Sie können nicht ins Schweizer Schützenmuseum? Dann kommt das Museum halt zu Ihnen: Konkret postet das Schützenmuseum täglich von Montag bis Freitag ein Objekt aus seiner umfangreichen Sammlung auf Facebook. Das «virtuelle Museum» ist seit dem 17. März 2020 geöffnet – und wartet mit Trouvaillen auf, die den Besucher im Idealfall zumindest für einige Momente gedankenmässig aus den eigenen vier Wände entfliehen lassen. Beispiele gefällig?

Das letzte Schützenfest vor dem Sonderbundskrieg
Es mag ein schwacher Trost sein, aber die Verschiebung des Eidgenössischen Schützenfestes, das 2020 in Luzern stattfinden sollte, ist kein Einzelfall. So war zum Beispiel bereits der festliche Schiessanlass von 1846 in Glarus vom selben Schicksal betroffen. Damals spielten keine gesundheitlichen Bedenken eine Rolle, sondern veritable politische: Ursache war die konfessionelle und politische Spaltung zwischen den Kantonen, ein offener Konflikt zwischen Liberalen und Konservativen sowie die Diskussion um einen Bundesstaat oder Staatenbund. Dieser und andere Gründe führten dann zur Verschiebung des Schützenfestes, das schliesslich dennoch im Juli 1847 in Glarus über die Bühne ging – «es stellte die letzte Gelegenheit vor dem Sonderbundskrieg für eine eidgenössische Begegnung und brüderliches Feiern dar», wie wir dem entsprechenden Beitrag entnehmen können.

17 Weltmeistertitel für die Schweiz
Natürlich gibt es im virtuellen Schützenmuseum auch leichtere Kost, die aber keinen Deut weniger interessant ist: So gehören auch Schützendiplome zu den Ausstellungsobjekten des Schützenmuseums – wie zum Beispiel diejenigen des Ausnahmekönners und Weltmeisterschützen Konrad Stäheli. Der Ostschweizer nahm an den ersten internationalen Schiesswettkämpfen («Matches») teil, an denen sich Schützen aus der ganzen Welt erstmals trafen und gegenseitig massen. «Besonders begehrt war die Nationenwertung, in welcher Mannschaften mit je fünf Schützen für die Farben ihres Landes um den Weltmeistertitel kämpften. Zwischen 1897-1918 errang die Schweizer Mannschaft in 18 Matches siebzehn Weltmeistertitel und einen dritten Platz», heisst es im Post des virtuellen Schützenmuseumus vom 24. März 2020. Hier findet der Betrachter ein Diplom für Konrad Stäheli als Weltmeister in der Stellung «a terra» (liegend) mit dem Gewehr (355 Punkte) anlässlich des XV. internationalen Matches 1911 im Rom. (cpe)


Hier geht’s zum virtuellen Museum auf Facebook.



 

 

 

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