Bei kühler Witterung konnten nicht alle Nachwuchsleute ihr Optimum abrufen, die Resultate blieben mit wenigen Ausnahmen Mittelmass. Titelverteidiger Linth hatte seine besten Juniorinnen (Lisa Suremann und Sandra Meier) schon bei der Elite «verbraucht» und musste sich ohne dieses Duo mit Rang 9 begnügen. Praktisch alle Verbände mussten auf Ersatzleute zurückgreifen und so waren die Leistungsunterschiede innerhalb eines Verbandteams doch recht gross. So sah Fribourg lange als der logische Sieger aus. Doch am Schluss hatte Solothurn die Nase vorne. Solothurn-Coach Fritz Ryser sah das ganz nüchtern: «Unser Sextett hat einige Prozent unter seinen Möglichkeiten geschossen. Also müssen auch alle anderen Teams noch schlechter geschossen haben. Bei uns haben aber fünf Schützen Resultate zwischen 568 und 561 geliefert. Nur die Jüngste wurde durch einen dummen Fehler (Scheibenfehler Kniend) aus dem Konzept gebracht, hat sich aber bis zum Schluss gut durchgekämpft.» In den immer noch geführten Einzelranglisten figurieren denn auch praktisch alle Solothurnerinnen und Solothurner in den top Ten, bei den U19 war Jaqueline Hafner gar die Beste, Anna Lena Eggli die Drittbeste, genauso Gina Gyger bei den Jüngsten.
Bei den Zweitklassierten Fribourgern lieferte der Internationale Sven Riedo das höchste Ergebnis. Kim Sturny war mit ihrer Stehendleistung begreiflicherweise nicht zufrieden. Wer nämlich sein Gewehr so still halten kann wie sie, braucht nur noch die nötige Sicher- bzw. Frechheit um den Abzug sauber zu betätigen. Bei Graubünden lieferten Annina Tomaschett und Liegendeuropameisterin Valentina Caluori starke Ergebnisse, Chris Wolf und Natasha Bischof solide und Jana Kessler verpasste ein besseres Ergebnis mit einer schwachen Liegendvorstellung. Sarina Hitz schoss mit 583 Punkten zwar das höchste Ergebnis des Tages, dem Ostschweizer Team half das aber wenig, zu unerfahren waren viele der eingesetzten Nachwuchsleute. Das gilt auch die meisten anderen Teams, aber Verbandsmatch und Shooting Masters sind genau die Wettkämpfe, an denen Talente Erfahrung sammeln können. Einigen haben sicher auch die langen Pausen zwischen den Stellungen zu schaffen gemacht. Beim Verbandsmatch wird nämlich in Ablösungen geschossen. Zuerst drei Ablösungen kniend, dann drei liegend und zum Schluss drei stehend. Dieser Ablauf ist ungewohnt, dafür für die Kommunikation unter Athleten, Betreuern und Zuschauern äusserst wertvoll. (Max Flückiger)