Jan Lochbihler ist ein Kämpfer: Nachdem er am gestrigen Team-Wettkampf Gewehr 300m Schnellfeuer noch Nerven zeigte, legte der Solothurner im Einzelwettbewerb am letzten Wettkampftag (mit Schweizer Schützenbeteiligung ) eine hervorragende Leistung hin. Beim Start noch verhalten (93), steigerte er sich kontinuierlich (95 in der zweiten kniend-Serie, 96 und 99 liegend). Stehend schoss er 92 – alles entscheidend, was die Medaillenränge betraf, war die letzte Serie: «Am Schluss zeigte Jan eine Glanzleistung, als er hervorragende 97 Punkte ausschiessen konnte», freut sich Daniel Burger, Leiter Bereich Spitzensport. Der Lohn: Rang drei mit einem Total von 572 Punkten.
Auch Gilles Dufaux lag lange mit den besten internationalen CISM-Schützen auf Augenhöhe. Stehend musste er jedoch eine 90 und 91 einstecken, was ihn aus dem Rennen um Medaillen warf. Mit einem Total von 569 Punkten klassierte sich Dufaux schliesslich auf Rang neun.
Rafael Bereuter startete kniend gut mit 196 Punkten, die 199 liegend waren sehr stark. Leider konnte er diese Performance stehend nicht fortführen, 88 und 86 lauteten seine Serien, was mit einem Total von 563 Punkten Rang 19 ergab.
Gold und Silber gingen an zwei chinesische Schützen: Bo Cao (574-16x) und Zhonghao Zhao (574-14x).
«Willkürlicher Jury-Entscheid»
Nach dem Wettkampf herrschte in der Schweizer Delegation doppelte Freude: Neben dem Gewinn von Bronze war man überzeugt, dass Jan Lochbihler, der im Teamwettkampf Gewehr 300m 3x20 am dritten Wettkampftag mit 590 Punkten den CISM-Weltrekord egalisierte, mit der Auszeichnung des «Best Shooter Rifle» belohnt würde. «Das wäre eine Riesensache gewesen, welche in über 30 Jahren CISM-WM und -Weltspielen kein Schweizer Gewehrschütze erreichen konnte», erklärt Daniel Burger. Allein, die Jury in Wuhan entschied sich anders: «Im Unterschied zu den ISSF-Wettkämpfen, bei denen die höhere Anzahl Mouchen entscheidet, wurde nun das höhere Einzel-Resultat Schnellfeuer gewertet, welches zu Gunsten des Chinesen Cao Bo entschied», so Burger. Dies sei natürlich eine «höchst unglückliche» Entscheidung.
Laut Burger wurden die entsprechenden Bestimmungen, welche den Entscheid unmissverständlich regeln, im neuen CISM-Reglement, dass im Herbst 2018 erstellt wurde, nicht erwähnt resp. nicht präzisiert. «Wir empfinden den Entscheid der Jury als willkürlich», hält Burger fest.
Pistole 25m Militärisches Schnellfeuer Frauen
Im Einzelwettkampf Pistole 25m Militärisches Schnellfeuer trat Rebecca Villiger als einzige Schweizer Schützin zum Start an. Die junge Ostschweizerin, die im Hinblick auf ihre zukünftige Entwicklung und den erfolgsversprechenden Perspektiven für die CISM-Weltspiele selektioniert worden war, erzielte ein Total von 556 Punkten und klassierte sich so auf dem 41. Rang. Insgesamt bestritten 50 Athletinnen den Wettbewerb.
Gold und Silber gingen an zwei Schützinnen aus der Mongolei: Gundegmaa Otryad (590) und Kherlentsetseg Gantumur (589). Bronze sicherte sich die Chhinesin Yuemei Lin (588). (cpe)