14 Frauen sind am ersten Wettkampftag der Pistol Trophy Pilsen zum Wettkampf mit der Luftpistole angetreten. Angesichts des Teilnehmerinnenfelds durfte von den beiden Schweizerinnen Sandra Stark (Münchwilen TG) und Rebecca Villiger (Bad Ragaz SG) eine Finalqualifikation zumindest erhofft werden. Sandra Stark konnte diese Erwartung erfüllen. Sie zeigte über die ersten fünf Serien eine solide Leistung und bewegte sich im Klassement immer um Rang 6 herum. In der letzten Serie allerdings verlor sie etwas den Faden – und ein paar Punkte. Trotz der 90 Zähler zum Abschluss kam sie total auf 561 Punkte. Das reichte zum 8. Rang und damit zur Finalqualifikation. Der Vorsprung auf die neuntklassierte Carina Wimmer (GER) betrug trotz der kleinen Baisse immer noch beruhigende drei Ringe. «Sandra hatte Mühe sich auf das Wesentliche zu konzentrieren», analysiert Trainerin Claudia Loher. «Trotzdem konnte sie sich ins Finale retten.» Gar nicht nach Wunsch lief der Wettkampf für Rebecca Villiger. Mit 91 und 94 Punkten startete sie ansprechend. Der 24. Schuss warf sie allerdings aus dem Konzept. Sie musste eine Fünfer-Wertung hinnehmen. Eine Ausbeute von lediglich 86 Punkten in der dritten Passe war die Folge. In den weiteren Serien konnte sie sich nicht mehr steigern, kassierte mehrere 7er und 8er. Sie beendete den Wettkampf mit 531 Punkten auf dem enttäuschenden 14. Rang. «Bei Rebecca war es von Anfang an harzig. Danach verkrampfte sie sich immer mehr», erklärt Claudia Loher den missglückten Wettkampf.
Für den Final durfte sich Sandra Stark angesichts der engen Abstände berechtigte Hoffnungen auf einen Spitzenplatz machen. Auf Larisa Böck, Dritte der Qualifikation, verlor die St. Gallerin lediglich drei Punkte. An der Spitze konnten sich zwei Athletinnen etwas absetzen: Die Italienerin Sara Constantino dominierte die Qualifikation mit 576 Ringen. Die zweitklassierte Denisa Bezdecna (CZE) verlor sieben Punkte. Die Tschechin drückte dem Final den Stempel auf. Mit 239.0 Punkten gewann sie deutlich vor Lisa Schnaidt (GER) mit 236.7. Qualifikationssiegerin Constantino landete auf dem dritten Platz. Sandra Stark musste nach drei Achtern in den ersten zehn Schuss ihre Hoffnungen auf einen Podestplatz früh begraben. Sie konnte sich in der Elimination aber noch um zwei Ränge nach vorne arbeiten und wurde letztlich gute Sechste.
Pistole 10m Männer: 2. Rang für Sandro Loetscher
Was Sandra Stark bei den Frauen ist Sandro Loetscher (Rümlingen BL) bei den Männern. Der Baselbieter musste aber im Gegensatz zu Stark nie um seine Finalqualifikation mit der Lufpistole zittern. Er schoss einen Wettkampf wie eine Schweizer Uhr – präzis und qualitativ hochwertig: Fünf Serien hintereinander erzielte er 96 Punkte, um in der letzten Passe mit 98 den zweiten Platz in der Qualifikation zu erobern. Besser war lediglich der Deutsche Kevin Venta mit 583 Zählern. Die beiden anderen Schweizer im Wettkampf konnten nicht ganz mit Loetscher mithalten. Steve Demierre (Auboranges FR) konnte praktisch bis zum letzten Schuss um einen Finalplatz mitschiessen. Mit 572 Punkten landete er letztlich auf dem 11. Platz. Auf den 8. Rang fehlte ihm lediglich ein Zähler. Von seinen direkten Konkurrenten um eine Finalqualifikation wies er jedoch am wenigsten Innenzehner aus. Dylan Diethelm (Weinfelden TG) hingegen konnte sich nur kurz Ambitionen ausrechnen. Mit 563 Punkten klassierte er sich auf dem 16. Rang.
Auch im Final zeigte Sandro Loetscher eine bärenstarke Leistung und lag lange in Führung. Auf den späteren Sieger Philipp Grimm (GER) hatte er nach zwölf Finalschüssen noch einen Vorsprung von 2.8 Zählern. Nach 20 Schüssen hatte Grimm den Spiess umgedreht: er führte mit 0.8 Punkten Differenz, musste allerdings nach einer 8.3 im letzten Schuss nochmals zittern. Sandro Loetscher hätte es in den Händen gehabt: mit einer 9.3 wäre er wieder an Grimm vorbeigezogen und hätte die Pistol Trophy Pilsen gewonnen. Loetscher aber schoss «nur» eine 9.1. Der Sieg ging damit mit 238.9 Punkten und dem Minimalvorsprung von einem Zehntel an Grimm. Loetscher musste sich mit dem zweiten Platz begnügen.
Olympische Schnellfeuerpistole: Sandro Loetscher ist auf Finalkurs
Sandro Loetscher konnte nicht nur mit der Luftpistole überzeugen. Gelungen ist ihm auch der Auftakt mit der Olympischen Schnellfeuerpistole. Der Baselbieter startete mit 98 Punkten in den Wettkampf und liess in den 6- und 4-Sekunden-Serien 95 und 92 Punkte folgen. Die 285 Ringe reichten für den dritten Zwischenrang nach Wettkampfhälfte. Vor ihm reihten sich die beiden Italiener Riccardo Mazzetti (289) und Tommaso Chelli (286) ein (Zwischenresultate). Angesichts des kleinen Teilnehmerfelds – nur acht Schützen traten an – sollte sich Loetscher im zweiten Wettkampfteil vom Samstag, 11. Mai, die Finalqualifikation nicht mehr nehmen lassen. (van)