Es war eine knappe Entscheidung in München: Vladimir Lisin konnte 148 Stimmen auf sich vereinen, sein Herausforderer, der Italiener Luciano Rossi, unterlag mit lediglich vier Stimmen weniger. Damit übernimmt der russische Oligarch, der im Stahl-Geschäft reich wurde, das Präsidium der ISSF. Lisin ist 62 Jahre alt und seit vielen Jahren mit dem Schiesssport verbunden. Lisin begann im Alter von 14 Jahren mit Schiessen und startete später eine Funktionärskarriere. Im Jahr 2002 wurde er Präsident des russischen Schiesssportverbands, seit 2009 steht er der European Shooting Confederation vor. Seit 2011 ist er zudem Präsident der Summer Olympic Sport Association Russlands, vor fünf Jahren wurde er Mitglied des ISSF-Exekutivkomitees.
Vladimir Lisin ist der erst siebte Präsident der ISSF seit ihrer Gründung im Jahr 1907. Er folgt auf Olegario Vázquez Raña, der dem Verband während 38 Jahren vorstand. Für seine Verdienste für den Schiesssport wurde der Mexikaner zum Ehrenpräsident ernannt.
Deutlicher fiel die Wahl des neuen ISSF-Generalsekretärs aus. Alexander Ratner wurde mit 161 von 290 Stimmen gewählt. Der Russe Ratner übernimmt das Amt von Franz Schreiber. Der deutsche führte das Generalsekretariat seit 2010. Ratner, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, hat in den letzten fünf Jahren als ESC-Generalsekretär gearbeitet. Das Duo Lisin-Ratner kennt sich also seit mehreren Jahren.